Oberpfalz:Grafenwöhr: US-Armee investiert 50 Millionen Euro in Truppenübungsplatz

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  • In den vergangenen Wochen sind in der Oberpfalz immer wieder Güterzüge beobachtet worden, die mit Panzern beladen waren.
  • Die Panzer sind Teil eines Fahrzeugbestands der US-Armee.
  • Das US-Verteidigungsministerium hatte angekündigt, eine komplette Panzerbrigade an die Ostflanke der Nato zu verlegen.

Von Andreas Glas, Grafenwöhr

In den vergangenen Wochen haben die Menschen in der Oberpfalz immer wieder beobachtet, wie mit Panzern beladene Güterzüge über Regensburg in Richtung Norden gefahren sind. Nun scheint gelüftet zu sein, was hinter den Militärtransporten steckt: Die US-Armee wird ihren Truppenübungsplatz im oberpfälzischen Grafenwöhr (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) kräftig aufstocken und dafür etwa 50 Millionen Euro investieren.

Im Laufe des Jahres sollen auf dem Gelände neue Hallen für Panzer und andere Militärfahrzeuge entstehen, einige davon sind bereits dort angekommen. Das hat der Sprecher der US-Armee in Grafenwöhr, Franz Zeilmann, am Freitag bestätigt.

Die Panzer sind Teil eines Fahrzeugbestands, den die US-Armee zu Übungszwecken in Grafenwöhr stationiert hat. Weil die Panzer auch bei Übungen in Osteuropa eingesetzt werden sollen, sei es sinnvoll, diese in der Nähe der tschechischen Grenze zu stationieren, sagte Zeilmann.

Bis zu 40 000 Mann können dort üben

Bereits am Donnerstag hatte das US-Verteidigungsministerium angekündigt, eine komplette Panzerbrigade an die Ostflanke der Nato zu verlegen. Die Maßnahme sei eine Reaktion auf die Sorgen der osteuropäischen Bündnispartner, die sich von Russland bedroht fühlten.

Wie das europäische Kommando der US-Streitkräfte erklärte, sollen nach der Verlegung insgesamt 4200 Soldaten rotierend für jeweils neun Monate im Osten Europas eingesetzt werden, zusätzlich sollen neben 250 Panzern auch Haubitzen, Kampffahrzeuge und weitere 1700 Fahrzeuge dort hingebracht werden - ein Teil davon eben nach Grafenwöhr.

Mit einer Fläche von 226 Quadratkilometern gehört der Truppenübungsplatz Grafenwöhr zu den drei größten Manövergebieten Deutschlands, bis zu 40 000 Mann können dort üben. Das Gelände wird bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts für militärische Zwecke genutzt, nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahr 1936 wurde es dann auf seine heutige Größe erweitert. Mit Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Übungsplatz schließlich an die US-Armee übergeben.

© SZ vom 02.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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