Hochschule:Kritik am neuen Landesstudierendenrat

In der Ortsmitte von Neuried sollen Wohnungen für Studenten gebaut werden. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Gewerkschaft sieht das Mitbestimmungsrecht der Studenten nach wie vor stark eingeschränkt.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern hat die neue Studierendenvertretung im Freistaat als "vermeintliche Verfasste Studierendenschaft" kritisiert. Am vergangenen Wochenende hatte sich das neue Gremium konstituiert: Vereinfacht löst der Landesstudierendenrat die Landes-Asten-Konferenz als Zusammenschluss aller gewählten Studierendenvertretungen in Bayern ab. Der Rat ist gesetzlich im seit Jahresbeginn geltenden Hochschulinnovationsgesetz fixiert. "Ein historischer Tag für Bayerns Studierende und eine echte Premiere", sagte Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU). Man schreibe "Geschichte bei der studentischen Mitbestimmung im Freistaat".

Aus Sicht der GEW ist das jedoch nicht korrekt: Denn der Rat habe nur ein Informations-, Anhörungs- und Vorschlagsrecht. "Dies ist aber nicht gleichbedeutend mit der Verfassten Studierendenschaft", teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. "Der Rat ist folglich immer noch an das Wohlwollen der Landesregierung gebunden und kann sich nicht vollständig selbst organisieren."

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Damit wäre Bayern weiterhin das einzige Bundesland, in dem eine Verfasste Studierendenschaft fehlt: Der Freistaat hatte dieses Element der studentischen Selbstverwaltung in den 1970er-Jahren abgeschafft. Und die Chance, es nach 50 Jahren wieder einzuführen, sei "bewusst ignoriert" worden, sagte Lea Dahms, Sprecherin des Landesausschusses für Studierende in der GEW Bayern. Vielmehr zeige sich, dass sich die studentische Mitbestimmung hierzulande nicht verbessert habe.

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