Statistik:Einzelhandel verliert an Umsatz

Der bayerische Einzelhandel leidet unter einer Kaufzurückhaltung der Kunden und der hohen Inflation. Preisbereinigt sanken die Umsätze in den ersten drei Quartalen des Jahres um 1,7 Prozent, wie das Landesamt für Statistik am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Im Lebensmitteleinzelhandel ging es sogar um 5,1 Prozent nach unten.

"Die Konsumlaune ist im Keller", sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann auf Nachfrage. "An allen Ecken und Enden wird gespart, nicht nur bei größeren Anschaffungen, sondern auch bei dem, was auf den Tisch kommt." Gerade im Lebensmitteleinzelhandel griffen die Kunden "immer öfter zu günstigeren Produkten und Eigenmarken". Und wo früher drei Flaschen Wein gekauft worden seien, lägen heute oft nur noch zwei im Wagen. Deutlich mache sich das auch bei Bioläden bemerkbar, deren Kunden häufiger auf günstigere Bioprodukte von Discountern zurückgriffen. Zum besonders starken Rückgang im Lebensmitteleinzelhandel dürfte zudem beigetragen haben, dass dieser in den Corona-Jahren starke Zuwächse erlebt hatte, so dass die Vergleichswerte hoch sind.

Sogar der Onlinehandel, der in den vergangenen Jahren geboomt hatte, bekommt die Kaufzurückhaltung zu spüren: Hier geht es preisbereinigt um deutliche 9,6 Prozent nach unten. Auch bei den Jobs machen sich die Rückgänge bemerkbar, wenn auch nur als Verschiebung: Im Einzelhandel mit Lebensmitteln sank die Beschäftigung um 2,8 Prozent. Da es im restlichen Einzelhandel aber um 1,9 Prozent nach oben ging, blieb sie unter dem Strich stabil.

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