Justiz:Der Sturz des Möglichmachers

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Bauunternehmer Günther Karl im Deggendorfer Eisstadion. In nur drei Wochen hatte das ehemals marode und einsturzgefährdete Stadion dank seiner Hilfe ein neues Dach bekommen. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Günther Karl hat es in Niederbayern vom Baggerfahrer zum Chef eines Bauunternehmens gebracht. Weil seine Firma große Mengen Bauschutt illegal entsorgt haben soll, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn. Er selbst schweigt dazu und kam gegen eine Millionenkaution auf freien Fuß.

Von Lisa Schnell, Deggendorf

Bis vor Kurzem war Günther Karl der "Problemlöser", ein großer Unternehmer aus Niederbayern, 400 Mitarbeiter, vier Geschäftsbereiche, 44 Gesellschaften. Angefangen hat er als Bauunternehmer mit nur einem Bagger, später zeigte er sich auf der Homepage seines Firmenkonglomerats in Manager-Pose: dunkler Anzug, weißes Hemd, die Hand lässig in der Hosentasche. In New York steht der Trump-Tower, in Deggendorf der Karl-Turm. Ein Mann, der sich mit dem Hubschrauber auf seinen Baustellen einfliegen ließ und stolz war auf sein Engagement für die Region, 78 Jahre alt, aber immer noch einer, den Bürgermeister um Rat fragten. Er zauberte den Deggendorfern in kürzester Zeit ein Dach auf ihr Eisstadion und ermöglichte den Freyungern ihre Landesgartenschau. Günther Karl, der "Möglichmacher", der "Helfer in der Not", ein "Botschafter für Niederbayern".

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