Badeunfälle:Deutlich weniger Menschen in Bayern ertrunken

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Wachstation der DLRG am Regattaparksee in Oberschleißheim. (Foto: Florian Peljak)

Bislang sind 50 Tote in Bayern zu beklagen. Zum selben Zeitpunkt waren es im vergangenen Jahr zwölf mehr. Bei den Badeunfällen gibt es einige Gemeinsamkeiten.

In diesem Jahr sind in Bayern bisher deutlich weniger Menschen ertrunken als 2022. Bis zum Stichtag 10. September zählte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 50 Tote im Freistaat, wie sie am Mittwoch mitteilte. Das sind zwölf weniger als im Vorjahreszeitraum. Dennoch sind es die meisten Ertrunkenen aller Bundesländer - vor Nordrhein-Westfalen mit 36 und Baden-Württemberg mit 30. Bundesweit waren es 260 Menschen, auch dies ein Rückgang.

Die meisten Ertrunkenen in Bayern zählte die DLRG mit je elf in August und Juli. Mit 80 Prozent waren die Toten im Jahresverlauf überwiegend männlich. Tendenziell etwas häufiger betroffen waren die Altersgruppen von 21 bis 30 Jahren sowie von 66 Jahren aufwärts.

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Immer wieder kommt es zu tragischen Unglücken wie jüngst in Bamberg, wo ein dreijähriges Mädchen im Schwimmbad ums Leben gekommen ist. Wasserwacht und DLRG geben Tipps, wie das Baden sicher bleibt.

Von Sophie Burkhart

Bei den jungen Erwachsenen seien Unglücke "des Öfteren auf leichtsinniges und übermütiges Verhalten zurückzuführen. Alkohol und andere Drogen sind dabei häufiger mit im Spiel", hieß es von der DLRG mit Blick auf die auch deutschlandweit existierende Tendenz. "Zudem konnten viele Opfer nur schlecht oder gar nicht schwimmen."

Bei den älteren Menschen seien dagegen oft gesundheitliche Probleme Ursache des Ertrinkens gewesen. Die meisten Fälle in Bayern gab es mit 23 in Seen, gefolgt von 17 Toten in Flüssen. Aber auch in Schwimmbädern ertranken Menschen: In diesem Jahr bisher zwei.

Die DLRG, die viele Badestellen an Seen und Meeren überwacht, mahnt Wassersportler, Schwimmwesten zu tragen. Tödliche Unfälle, etwa von Kanuten oder Stand-up-Paddle-Fahrern, hätten so teilweise vermieden werden können.

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Besorgt zeigte sich die Organisation darüber, dass nach dem Ende der Grundschulzeit die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler nicht sicher schwimmen könne. Die DLRG forderte daher abermals mehr Wasserflächen und qualifizierte Lehrkräfte. Die Wasserwacht Bayern hatte zum Sommerbeginn vor Sorglosigkeit beim Baden in Seen, Freibädern oder Flüssen gewarnt. Gefahren am und im Wasser würden nach wie vor zu oft unterschätzt.

Mehr als 130 000 ehrenamtliche Einsatzkräfte sind nach Angaben der Wasserwacht im Freistaat im Einsatz. In Bayern gibt es laut DLRG - auch bedingt durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen - nach wie vor dramatisch viele Nichtschwimmer. Jedes fünfte Grundschulkind kann nicht schwimmen, Tendenz steigend.

Alle Erstklässler und Vorschulkinder sollen deshalb laut Innenministerium zu Beginn des neuen Schul- und Kindergartenjahres 2023/2024 einen Gutschein über 50 Euro für einen Schwimmkurs erhalten, um das Frühschwimmerabzeichen "Seepferdchen" zu machen.

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