Bildung:Weniger Studiengänge an bayerischen Hochschulen mit Numerus clausus

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Die Zahl der zulassungsbeschränkten Studienfächer an Bayerns Hochschulen ist laut einer Studie um 3,6 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Als einen Grund für die geringere Zahl an zulassungsbeschränkten Fächern nennen Experten die sinkende Zahl von Studienanfängern.

Studienanfänger in Bayern müssen zum Start des Wintersemesters weiter mit Zulassungsbeschränkungen rechnen. Der Anteil an Studiengängen mit Numerus clausus (NC) ist aber zum Wintersemester 2023/24 niedriger als im Vorjahr: 32,9 Prozent aller Angebote haben einen NC, das sind nach einer Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) 3,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Das CHE untersucht die Quoten jedes Jahr und teilte die Ergebnisse am Dienstag mit.

Ein Grund für die geringere Zahl an zulassungsbeschränkten Studiengängen dürfte die sinkende Zahl von Studienanfängern sein. Das sorgt an den Hochschulen dafür, dass die Kapazitäten nicht so schnell überlastet sind. Außerdem nahm die Zahl der Studienangebote zu. Die Hochschulen können damit vermehrt Zulassungsbeschränkungen fallen lassen. Das sei vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels auch politisch gewollt, sagte Cort-Denis Hachmeister, Experte für Hochschulzugang beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

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Im bundesweiten Vergleich liegt Bayern im Mittelfeld, was den Anteil an zulassungsbeschränkten Studienangeboten angeht. Er liegt in ganz Deutschland seit Jahren bei etwa 40 Prozent, mit in den vergangenen Jahre abnehmender Tendenz. Bundesweit sank die NC-Quote vom vergangenen Wintersemester zum kommenden um 1,8 Prozentpunkte auf 37,9 Prozent. Hamburg liegt mit 62,8 Prozent an der Spitze, den geringsten Anteil hat Thüringen mit 19,6 Prozent.

In München, weiter ein begehrter Studienort, ist weiter mehr als die Hälfte der Studienangebote zulassungsbeschränkt. Dort stieg der Anteil von Studiengängen mit Numerus clausus gegen den Trend leicht von 52 auf 53 Prozent. Die höchste NC-Quote unter Städten mit mehr als 16 000 Studierenden weist Garching als Außenstandort der TU München auf. Alle Masterstudienangebote sind dort zulassungsbeschränkt, im Bachelor liegt die Quote bei 41 Prozent.

In Erlangen hingegen war die Quote vor einem Jahr durch die Einführung von Eignungsprüfungen als eine Form von Zulassungsbeschränkung um 35 Prozentpunkte hochgeschnellt. Nun sei der gegenteilige Effekt zu beobachten; die Quote liege nur noch bei 6 Prozent, teilte das CHE mit. Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften haben in Bayern die höchste NC-Quote mit 42,7 Prozent. Mathematik und Naturwissenschaften - dazu zählt auch Medizin - liegen bei 36,7.

Am leichtesten bekommt man einen Studienplatz in Sprach- und Kulturwissenschaften, dort liegt die Quote bei 19,6 Prozent; bei Ingenieurwissenschaften ist sie bei 35,8 Prozent. Bei Studienangeboten mit NC müssen sich Studienanwärter um die Zulassung bewerben. Kriterien sind je nach Hochschule nicht immer nur die Abiturnoten. Weitere Bedingungen können etwa Testergebnisse, Auswahlgespräche, Berufserfahrung oder Praktika sein.

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