Landespolitik:Grüne wollen Altersregel doch noch kippen

Katharina Schulze ist Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für die Landtagswahl dieses Jahr. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Die Landtagsfraktion hofft darauf, Markus Söder für die Streichung des Mindestalters für das Ministerpräsidentenamt zu gewinnen. Die Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze ist davon unmittelbar betroffen.

Von Andreas Glas

Die Grünen im Landtag wollen den Versuch unternehmen, Ministerpräsident Markus Söder (CSU) doch noch für die Streichung des Mindestalters für das Ministerpräsidentenamt zu gewinnen. "Sollte er dieser überfälligen Änderung jetzt offen gegenüber stehen, laden wir beide ihn gerne gleich nächste Woche zum persönlichen Gespräch ein", erklärten die Landtagsfraktionsvorsitzenden Katharina Schulze und Ludwig Hartmann am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung. Dass Söder das Gesprächsangebot annimmt, ist unwahrscheinlich. Eine SZ-Nachfrage bei der Staatskanzlei blieb zunächst unbeantwortet.

Schulze ist unmittelbar von der Altershürde betroffen. Obwohl sie neben Hartmann auch Spitzenkandidatin der Grünen für die Landtagswahl im Oktober 2023 ist, dürfte sie nicht Ministerpräsidentin werden, weil sie mit dann 38 Jahren das in der bayerischen Verfassung festgelegte Mindestalter von 40 Jahren noch nicht erreicht hat. Bereits im Sommer 2022 hatten die Grünen im Landtag versucht, diese Regel über einen entsprechenden Gesetzesvorschlag zu kippen - und scheiterten vor allem am Widerstand der CSU. Diesen Widerstand hat Söder am vergangenen Mittwoch bekräftigt. Zugleich suggerierte er, den Grünen 2018 vergeblich angeboten zu haben, das Mindestalter aus der Verfassung zu streichen. "Nein, hat er nicht", widersprach Schulze, die Söder der Lüge bezichtigt.

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