Wirtschaft:Aus für Schöller in Nürnberg

Der internationale Speiseeishersteller Froneri begründet die Schließung des Standortes Ende 2024 damit, Doppelstrukturen abbauen zu wollen. Kritik kommt von Gewerkschaftsseite.

Einst war Schöller aus Nürnberg einer der größten Speiseeishersteller, zuletzt war von der Traditionsmarke nur noch ein Verwaltungsstandort in der Stadt übrig geblieben: Nun soll auch dieser bis Ende 2024 schließen. Davon betroffen seien rund 150 Mitarbeitende, teilte der internationale Speiseeishersteller Froneri mit, zu dem der Standort gehört.

Kritik kommt am Donnerstag von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Diese will sich nun zusammen mit Betriebsrat und Belegschaft dagegen wehren. Froneri Deutschland begründete den Schritt in einer Pressemitteilung damit, Doppelstrukturen abbauen und sich künftig auf einen Hauptstandort in Osnabrück konzentrieren zu wollen. "Wir sind im Dialog mit dem Betriebsrat und unterstützen die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz", hieß es darin.

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Die Schließung von Froneri Schöller in Nürnberg sei nicht nachvollziehbar, kritisierte NGG-Regional-Geschäftsführerin Regina Schleser. Es gebe zwar doppelte Strukturen, diese könne man aber abbauen, ohne die Beschäftigten an einem Platz zu konzentrieren. Die Verwaltungstätigkeiten könne man außerdem per Telefon und Computer erledigen. "Da spielt es keine Rolle, wie nah man an der Produktion ist." Ein Grund für die Konzentration in Osnabrück könne dagegen sein, dass der Betrieb dort nicht tarifgebunden sei, meint sie.

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