Infektionsschutz:Bayern prüft Verbreitung neuer Stechmückenarten

Seit einiger Zeit verbreitet sich die Asiatische Tigermücke auch in Deutschland. (Foto: James Gathany/dpa)

Folgen des Klimawandels: Gesundheitsminister Klaus Holetschek lässt untersuchen, in welchem Umfang invasive Arten im Freistaat vorkommen.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) lässt verstärkt prüfen, in welchem Umfang sich in Folge des Klimawandels gebietsfremde Stechmückenarten im Freistaat verbreiten. Erst in dieser Woche seien Tigermücken in Würzburg nachgewiesen worden, teilte sein Ministerium am Freitag mit.

Bayern habe sein Monitoring gebietsfremder Stechmücken in diesem Jahr auf insgesamt sechs Standorte ausgeweitet. "Im Fokus steht dabei insbesondere die Asiatische Tigermücke, die unter Umständen Erreger von Krankheiten wie Dengue-, Zika- oder West-Nil-Fieber verbreiten kann", sagte Holetschek laut Mitteilung.

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Bis Herbst werden demnach an sechs verschiedenen Standorten Mückenfallen stehen. Bei der Standortplanung seien auch Orte einbezogen worden, an denen es im Jahr 2022 bereits einzelne Funde der Asiatischen Tigermücke gab. Man erkenne die Asiatische Tigermücke an ihrer auffälligen schwarz-weißen Musterung. Neben schwarz-weiß geringeltem Körper und Beinen trage sie eine weiße Linie, die mittig von Kopf bis Brustkorb verläuft. Außerdem sei die Tigermücke im Vergleich zu einheimischen Mücken deutlich kleiner und aggressiver.

Untypisch oder auffällig erscheinende Mückenexemplare können sowohl an das Landesamt für Gesundheit als auch an den "Mückenatlas Deutschland" eingesendet werden. "Aktuell ist das Übertragungsrisiko von exotischen Viren durch gebietsfremde Steckmücken wie die Asiatische Tigermücke sehr gering", sagte der Gesundheitsminister weiter. Durch den Klimawandel könnten solche Infektionen jedoch zunehmen. Das Monitoring sei wichtig, um einen Überblick über Ausbreitungstendenzen der Asiatischen Tigermücke in Bayern bekommen und praktikable Strategien zu ihrer Bekämpfung zu entwickeln.

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