Grüne in Bayern:Die Partei hat ihr Gespür fürs Land verloren

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Katharina Schulze bei einer Pressekonferenz im Oktober. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Als neue alleinige Chefin der Grünen-Fraktion muss Katharina Schulze die Partei aus der städtischen Besserwisser- und Verbotsecke holen. Mit einem Stadt-Land-Duo wäre das glaubhafter umzusetzen.

Kommentar von Johann Osel

Es ist erst zwei, drei Jahre her, da hatten die Grünen in Bayern mal Umfragewerte von 25 Prozent. Diese Zustimmung kann nicht nur an München und einigen Uni-Städten gelegen haben - sondern es muss ein ordentlicher Anteil im ländlichen Raum dabei gewesen sein. Die knapp 18 Prozent bei der Wahl 2018 galten vielen gar schon als erarbeitete Stammwählerschaft. Jetzt waren es nur 14,4 Prozent. Einstellig blieb man in Niederbayern und in der Oberpfalz, ein Drittel aller Mandate entfällt auf Stadt und Landkreis München. Es droht da im Ansatz eine Rückentwicklung, die Annäherung an ein Kernmilieu: Ökologiebewusste und Progressive, vornehmlich in großen Städten, mit großem Herzen und großem Geldbeutel.

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Von Andreas Glas, Johann Osel (Text) und Alessandra Schellnegger (Fotos)

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