Kliniken in Not:"Wir stehen vor einem Blackout des Gesundheitswesens"

Klaus Holetschek (CSU), Gesundheitsminister von Bayern, will die Maskenpflicht weitgehend streichen. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek warnt angesichts der Kostenexplosionen für Kliniken und Pflege vor einer "humanitären Katastrophe" - und appelliert an den Bund.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat vor einem Kollaps des deutschen Gesundheits- und Pflegewesens gewarnt. "Wir stehen vor einem Blackout des Gesundheitswesens", sagte Holetschek am Dienstag nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München. Der Bund müsse endlich die Finanzierung sicherstellen. In der gesetzlichen Krankenversicherung fehlten 17 Milliarden Euro. Der Bund müsse die Lücke schließen.

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"Es wird letztlich die Versorgung der Menschen betreffen", sagte Holetschek. Leistungskürzungen seien dann unausweichlich. Bayern werde zudem gemeinsam mit weiteren Bundesländern eine Bundesratsinitiative zur Sicherung der Liquidität von Krankenhäusern, Reha- und Pflegeeinrichtungen starten.

Die Situation sei dramatisch: Den deutschen Krankenhäusern fehlten in den nächsten Jahren neun Milliarden Euro. Die Kostensteigerungen für die Häuser seien enorm. Vor allem in der Pflege komme der eklatante Personalmangel hinzu. "Wir brauchen jetzt tatsächlich Schritte nach vorne", sagte der Minister. "Auch da laufen wir an die Wand und in eine humanitäre Katastrophe hinein, wenn wir jetzt nicht die richtigen Weichen stellen", sagte Holetschek.

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