Film- und Kinogeschichte:Drei Bayern in Bollywood

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Diese Fotografie, die Karl Graf von Spreti selber anfertigte, entstand bei Dreharbeiten der Bombay Talkies. Das Set-Design hatte Spreti entworfen. (Foto: Karl Graf Spreti Stiftung)

Die indische Filmindustrie gilt als die produktivste der Welt. Fast unbekannt ist dabei, welch großen Anteil drei bayerische Filmpioniere an dieser Erfolgsgeschichte hatten.

Von Hans Kratzer, München

Als an jenem denkwürdigen Montag im April 1970 frühmorgens das Telefon läutete, ahnte Franz Graf von Spreti, der Hausherr des in der Nähe von Landshut gelegenen Schlosses Kapfing, dass dies nichts Gutes bedeutete. Erst recht, als er die Stimme seines Neffen vernahm: "Sie haben es eben im Radio gebracht - Vater ist tot." Die Nachricht löste in ganz Deutschland Bestürzung aus. Der Tote war Karl Graf von Spreti, der damalige deutsche Botschafter in Guatemala. Sechs Tage vorher war er von einer Guerillagruppe auf offener Straße entführt worden. Als man ihn fand, war er tot, niedergestreckt durch Kopfschüsse. Der Diplomat Karl Graf von Spreti gilt als das erste politische Terroropfer der Bundesrepublik. Was aber kaum jemand weiß: Spreti hat auch in der Filmgeschichte Spuren hinterlassen, und zwar in Indien.

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