Immer Ärger mit der Technik:Was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen

Lesezeit: 1 min

Es ist noch nicht lange her, da war der Bahnhof Lindau-Reutin noch eine Baustelle. (Foto: Florian Fuchs)

Das behauptet jedenfalls "Murphy's law". Für Bahnhofsaufzüge scheint das Gesetz ganz besonders zu gelten - das zeigt nicht nur ein Fall aus Lindau.

Glosse von Maximilian Gerl

Vor Jahrzehnten wurde ein Gesetz namens "Murphy's law" aufgestellt. Der so einfache wie einleuchtende Inhalt: Was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen. Daher ist es nur folgerichtig, dass der Aufzug genau dann nicht funktioniert, wenn er am dringendsten gebraucht würde. Die ganzen vielen Stufen zu Fuß? Ach nö. Eher selten droht ein Ausfall so lustig zu werden wie einst in Studienzeiten, als man mal zu später Stunde im Aufzug stecken blieb. War dann wohl doch ein Kommilitone zu viel in der Kabine. Zum Glück war auch genug zum Trinken dabei.

Nein, in aller Regel ist ein kaputter Fahrstuhl ein Grund zum Ärgern. Viele Menschen sind auf sein Funktionieren angewiesen, wollen sie im Alltag von A nach B kommen. Und so wundert es nicht, wenn ein defekter Aufzug nicht nur Frust, sondern auch Berichterstattung nach sich zieht. So etwa in Lindau-Reutin. Im Oktober vermerkte das Onlineportal Schwäbische, dass einer der Aufzüge am Bahnhof seit Wochen kaputt sei - was unter anderem zu "skurrilen Szenen" führe, in denen mehrere Menschen einen einzelnen im Rollstuhl die Treppe zum Bahnsteig hinauf- oder hinuntertrugen. Endlich kam jemand zur Reparatur vorbei. Half nur nichts: Zehn Tage später, so die Schwäbische, war das Ding wieder hin.

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

Jetzt bringt es die Vielzahl an Bahnhöfen und damit an Bahnhofsaufzügen mit sich, dass eigentlich immer einer kaputt ist. Allerdings hilft die Erkenntnis, dass es andere auch nicht besser haben, beim Treppensteigen wenig weiter. In Berlin zum Beispiel ging im Sommer mal ein nigelnagelneuer Aufzug am Schlesischen Tor in Betrieb. Am ersten Tag fuhr er ganz wunderbar. Am zweiten kam die Feuerwehr, weil Menschen darin stecken geblieben waren. Ob es sich bei ihnen um trinkfreudige Studierende handelte, wurde nicht vermerkt. Mei, ist ja auch Berlin.

In Lindau-Reutin dagegen scheinen die Aufzüge inzwischen wieder ordnungsgemäß ihren Dienst zu verrichten. Das melden zumindest die verbauten Sensoren. "Außenbahnsteig, Gleis 21: in Betrieb", so kann man es online bei der Deutschen Bahn nachlesen. Gleiches gilt für den Kollegen am "Mittelbahnsteig, Gleise 22-24". Ob man sich als Reisender aber darauf verlassen sollte? Auch Sensoren können schließlich streiken. Und "Murphy's law" gilt in alle Ewigkeit.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivBRK-Versammlung
:Alarm beim Roten Kreuz

Die Finanzbilanz der Gesundheitsorganisation warf Fragen auf und ließ lange auf sich warten. Das sorgte für Unmut im Roten Kreuz - und für Fragen des Innenministeriums. Was ist los beim BRK?

Von Nina von Hardenberg und Klaus Ott

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: