Wirtschaft:Mehr Azubis in Bayern

Hohe Energie- und Arbeitskosten sowie eine "überbordende Bürokratie" machen den Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie derzeit zu schaffen. (Foto: Felix Kästle/dpa)

Trotz der positiven Tendenz sieht die Suche nach Nachwuchskräften für viele Betriebe weiter düster aus. Im Freistaat sind insgesamt noch 44 426 Lehrstellen unbesetzt.

Im Freistaat treten im September mehr Menschen eine Ausbildung an als vor einem Jahr. In Handwerksbetrieben gebe es mit knapp 21 000 neuen Auszubildenden ein Plus von 1,6 Prozent, teilte der Bayerische Handwerkstag (BHT) am Donnerstag in München mit. Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) meldete mit knapp 44 000 neuen Azubis ein Plus von 5,3 Prozent. "Das ist ein starkes Signal und ein großer Erfolg für die Ausbildung", sagte BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz.

Trotz der positiven Tendenz sieht die Suche nach Auszubildenden für viele Betriebe den Angaben zufolge weiter düster aus. In Bayern seien insgesamt noch 44 426 Lehrstellen unbesetzt, teilte der BIHK unter Berufung auf Zahlen der Arbeitsagentur von Ende Juli mit. Diesem Angebot stünden nur 14 431 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Rein rechnerisch kämen so auf jeden unversorgten Bewerber drei Lehrstellen.

In Handwerksbetrieben sind den Angaben zufolge noch gut 10 000 Stellen frei. Gerade an Gymnasien erfolge die Berufsorientierung oft zu einseitig in Richtung Studium, sagte BIHK-Präsident Lutz. Dabei habe rund ein Fünftel der bayerischen Azubis im IHK-Bereich die Hochschulreife. Der Handwerkstag berichtet von vielen neuen Kontakten zu Gymnasien durch den sogenannten Tag des Handwerks an Schulen.

Die beliebtesten IHK-Berufe im Freistaat sind laut BIHK Einzelhandelskaufleute, Fachinformatikerin und -informatiker, Verkäufer und Verkäuferin sowie Kaufleute für Büromanagement und Industriekaufleute. Insgesamt gibt es in Bayern für Azubis mehr als 200 Berufe, die bei der Industrie- und Handelskammer eingetragen sind. Im Handwerk stehen 130 Ausbildungsberufe zur Auswahl.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusPflegekräfte
:Ohne sie geht es nicht

Der Mangel an Fachkräften könnte für die Pflege zur Existenzfrage werden. Zu Besuch bei Pflegerinnen, die ihren Beruf lieben, und einem Heimleiter, der trotzdem bang in die Zukunft schaut.

Von Nina von Hardenberg und Timm Schamberger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: