Verkehr in Bayern:Neue Autobahn-Rastanlage bei Coburg kommt

Lesezeit: 1 min

Auf diesen Flächen (hier ein Bild aus dem Winter 2022) entlang der Autobahn 73 soll die geplante Raststelle Drossenhausen entstehen. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

Die Raststätte in Oberfranken an der A 73 an der Grenze zu Thüringen wird von 2025 an gebaut. Naturschützer halten das Projekt für überflüssig.

Von 2025 an soll gebaut werden: Die Planungen und alle Genehmigungsverfahren für eine neue Autobahn-Rastanlage an der Autobahn 73 im Landkreis Coburg sind abgeschlossen. Die Autobahn-GmbH des Bundes habe mit der Bauvorbereitung begonnen, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Vorarbeiten sind für das Jahr 2024 geplant, im Jahr darauf soll es dann richtig losgehen mit den eigentlichen Bauarbeiten. Zwei Jahre später könnte die Raststätte nahe der Grenze zu Thüringen fertig sein.

Doch das Projekt hat Kritiker. Der Bund Naturschutz (BN) erwog sogar eine Klage, entschied sich aber dann doch dagegen, weil ein Erfolg unwahrscheinlich erschien. Das Unverständnis über die Pläne jedoch bleibt. "Ganz grundsätzlich sehen wir keinen Bedarf für die Tank- und Rastanlage. Am nur wenige Kilometer entfernten ehemaligen Grenzübergang gibt es bereits eine vorhandene Tankanlage sowie ein Gasthaus und befestigte Flächen, die als Rastanlage ausgewiesen werden könnten", sagte der BN-Beauftragte für Oberfranken, Jonas Kaufmann.

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

Der BN fürchtet zudem, dass sich die neu versiegelten Flächen der künftigen Rastanlage negativ auf den Wasser-Abfluss bei Starkregen auswirke. Es sei zu hoffen, dass die Kapazität des geplanten Rückhaltebeckens bei Starkregen ausreiche. Auch aus Sicht des Klimaschutzes sei das Projekt falsch, weil es nur den Lastwagen-Verkehr und den "motorisierten Individualverkehr" stärke.

Aus Sicht der Autobahn-GmbH ist der Bau einer Rastanlage in der Gegend notwendig. Es seien alle 50 bis 80 Kilometer entlang von Autobahnen bewirtschaftete Rastanlagen vorgeschrieben, hieß es. Unter anderem könne dadurch Lkw-Fahrern ermöglicht werden, die Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten. Im Zuge der Planungen seien mehrere Standorte untersucht worden. Dabei habe sich die Fläche im Gemeindegebiet Meeder als am besten geeignet erwiesen. Zudem gehörten die benötigten Grundstücke bereits der Autobahn-GmbH, sagte die Sprecherin. Laut den Planungsunterlagen wird lediglich in Fahrtrichtung Suhl ein Tank- und Rastgebäude errichtet, das aber über eine Verbindungsbrücke auch von der Fahrtrichtung Nürnberg aus erreichbar sein wird.

Wie viel der Bau kosten wird, ist noch unklar. Eine Kostenberechnung aus dem Jahr 2018 kam auf rund 19 Millionen Euro, doch die Baupreise haben seitdem deutlich angezogen. "Aus diesem Grund werden wir die Kostenberechnung im Rahmen der Bauvorbereitung aktualisieren", sagte die Sprecherin. Auf knapp zwölf Hektar sollen unter anderem 117 Stellplätze für Autos und 64 Lastwagen-Stellplätze entstehen.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusJagd und Forsten
:Was Jagdminister Aiwanger für Bayerns Wälder bedeuten könnte

Viele Umweltschützer, Jäger und Förster sind überzeugt, dass dem Waldumbau in der Klimakrise eine Schlüsselfunktion zukommt. Doch Aiwanger hält nichts von einer schärferen Jagd.

Von Christian Sebald

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: