Bayern:AfD-Bundestagsabgeordneter Hebner gestorben

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Hebner ist gestorben. (Foto: dpa)

Der bayerische Politiker war 2017 in den Bundestag eingezogen, er galt als Euro-Kritiker. Nun ist er im Alter von 61 Jahren gestorben.

Von Johann Osel

Mit dem Coup in Greding im März 2017 war Martin Hebner schlagartig in der AfD bekannt geworden. Damals stellte die Partei in Bayern erstmals eine Bundestagsliste auf. Und Hebner - Schriftführer im Landesvorstand, Starnberger Kreischef, aber keineswegs Akteur der ersten Garde - wurde völlig überraschend der Spitzenkandidat; er siegte gegen den damaligen Landesvorsitzenden auf Platz eins.

Machtspiele im Hintergrund flossen da selbstredend hinein, in dem "gärigen Haufen", wie Alexander Gauland mal seine AfD nannte. Aber auch, so betonten viele Mitglieder in Greding, eine Rede, mit der Hebner den Nerv der Basis traf - Euro-Kritik, Zuwanderung und interne Basisdemokratie, ein Gründungsmotiv der AfD.

Im Bundestag war der Diplom-Informatiker aus Dießen am Ammersee zunächst Landesgruppenchef, doch konnte er sich in dieser Funktion nicht recht bewähren. Er betrieb dann maßgeblich die Kampagne der AfD gegen den Globalen Migrationspakt der Vereinten Nationen, durch den seiner Ansicht nach Deutschland "Siedlungsgebiet für jedermann" werde. Parteifreunde lobten seine Akribie beim Thema. Tatsächlich war Hebner einer von der gründlichen Sorte. Wer sich als Journalist mit ihm traf, der musste feststellen, dass der Politiker am Ende weitaus mehr im Notizblock stehen hatte als der Reporter.

Martin Hebner ist am Mittwoch im Alter von 61 Jahren an den Folgen eines Hirntumors gestorben.

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