Gesundheit ist laut Weltgesundheitsorganisation "ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen". Medizinische Kunst allein genügt also nicht, um sich gesund zu fühlen, wichtig und hilfreich sind auch andere Faktoren. Genau damit befasst sich das diesjährige "Art & Science Festival" am 22. und 23. September in Nantesbuch, das unter dem Motto "Klima, Kunst, Gesundheit" steht oder, wie es präzisierend im Untertitel heißt, sich "dem guten Leben in herausfordernden Zeiten" widmet.
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Dass dabei die Natur und ihr Erleben eine große Rolle spielt, versteht sich fast von selbst, ist sie doch ein Kernanliegen der Stiftung Kunst und Natur, von der Unternehmerin Susanne Klatten 2012 ins Leben gerufen. Seither bietet die Stiftung interdisziplinäre Programme an, die zur Auseinandersetzung sowohl mit Kunst und Kultur als auch Natur und Landschaft anregen. Entsprechend vielfältig ist das Programm an den eineinhalb Tagen des Festivals.
Das Angebot reicht von Biochronologie und Zeitkompetenz bis zu Gartentherapie und der Kunst des Atmens. Eröffnet wird das Festival mit "Cell Melodies" einer Mischung aus Vortrag, Konzert und wissenschaftlichem Experiment. Der Stammzellenforscher und Molekularbiologe Carlo Ventura und die Pianistin Laura Konjetzky zeigen, wie Musik die Regeneration des Organismus beeinflusst und heilende therapeutische Prozesse anregt.
Eine Fülle von Angeboten gibt es am Samstag
Eine Fülle von Vorträgen, Panels und interdisziplinären Workshops bietet der Samstag. Er startet mit einer Fishbowl-Diskussion zum Thema "Was ist das Wesen von Gesundheit?", in der zunächst ergründet werden soll, welche Konzepte und impliziten Bilder im Leitbegriff "Gesundheit" stecken. Am Nachmittag haben die Besucher in zwei Workshop-Blöcken die Möglichkeit, unterschiedliche Ansätze aus den Bereichen Kunst, Natur und Gesundheit aus erster Hand kennenzulernen. Autor Stefan Boes befasst sich beispielsweise mit "Zeitwohlstand & Zeitkompetenz". Eric Pfeifer, Professor für Ästhetik und Kommunikation an der Katholischen Hochschule Freiburg, bietet ein Nachdenken über "Lebenssinn - Gesundheit - Wohlbefinden" an. Bärbel Zirkel widmet sich der "Gartentherapie", während Florian Rubner "Ethnologische Perspektiven auf Gesundheit" entwickelt oder Alexandra Abel "Architekturpsychologie: Raum und Wirkung" nachspürt.
Den Tag beschließt ein interdisziplinäres Podium zu den Themen Klima und Gesundheit mit Verhaltenstherapeutin Katharina van Bronswijk, Sprecherin der Psychologists and Psychotherapists for Future, Katharina Wabnitz, Mitarbeiterin am Centre for Planetary Health Policy, und Ulrich Gebhard, Professor an der Fakultät für Erziehungswissenschaften an der Universität Bielefeld.
Doch nicht nur um Wissenschaft geht es, sondern auch um Kunst mit einer Ausstellung von Clemens Büntig. Seine Arbeiten kombinieren druckgrafische Techniken mit Malerei und zeigen Naturformen: Gräser, Pflanzenteile, Blüten, übereinandergelegt, verzahnt, bis sie oft ganz abstrakt wirken. Laut Presseankündigung sind seine Arbeiten für ihre Strahlkraft, Vielschichtigkeit, positive Wirkung bekannt.
Den Schlusspunkt setzt das Indie-Duo her tree mit Frontfrau und Sängerin Alexandra Cumfe. Sie verwendet für ihre Musik neben ihrer Stimme ausschließlich Sounds, die sie in der Natur aufgenommen hat. Die Aufnahmen werden am Computer in sekundenlange Fetzen zerlegt, mit Effekten verändert, bevor sie Cumfe als Begleitung zu ihrer Stimme nutzt und in tanzbare Musiklandschaften verwandelt.
Art & Science Festival: Klima, Kunst, Gesundheit - Das gute Leben in herausfordernden Zeiten, 22. und 23. September, Langes Haus (Karpfsee 12, Bad Heilbrunn) und im Freien.