Bayerns Orchesterlandschaft:"Aufstieg in die höchste Liga"

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Die Augsburger Philharmoniker dürfen sich bald A-Orchester nennen. Das hat große Vorteile. (Foto: Jan-Pieter Fuhr)

Kunstminister Markus Blume: Die Augsburger Philharmoniker werden vom B- zu einem A-Orchester hochgestuft.

Wie Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) jetzt verkündet hat, sollen die Augsburger Philharmoniker vom B- zum A-Orchester hochgestuft werden. "Augsburg wird erstklassig!", so Blume. "Im Schulterschluss mit der Stadt und dem Stiftungsrat haben wir den Aufstieg des Orchesters in die höchste Liga auf den Weg gebracht. Mit der Spielzeit 2026/27 wollen wir die A-Werdung von Orchester und Chor einläuten. Unser Ziel: Mit der geplanten Rückkehr in das sanierte Große Haus sind die Augsburger Philharmoniker A-Orchester!" Er freue sich, dass nun mit dem Beschluss den Musikerinnen und Musikern und der Augsburger Kulturlandschaft ganz neue Perspektiven eröffnet würden. Ziel sei ein Abschluss des Prozesses zum Ende der Spielzeit 2028/29.

In die Riege der A-Orchester zu gehören, das bedeutet für den 1865 gegründeten Klangkörper mehr als nur Renommee. Letztendlich geht es ganz handfest ums Geld und um Planstellen. Laut Tarifvertrag für Konzert- und Theaterorchester (TVK), der die Vergütung von Mitgliedern öffentlich getragener Berufsorchester regelt, werden A-Orchester höher bezahlt, von 99 Planstellen an erfolgt die Einstufung in die Vergütungsgruppe A. Allerdings ist diese Aufwertung auch schon mit weniger als 99 Stellen möglich. Im Fall von Augsburg wird es, so war vom Haus zu erfahren, nur 82 Planstellen geben. Aktuell haben die Augsburger Philharmoniker 71 Planstellen, die Orchesterleitung kann also mit einer Aufstockung rechnen.

"Das ist für die Augsburger Philharmoniker ein großer Schritt", freut sich ihr Generalmusikdirektor Domonkos Héja. (Foto: Astrid Akermann)

Glücklich zeigt sich also Generalmusikdirektor Domonkos Héja: "Das ist für die Augsburger Philharmoniker ein großer Schritt. Mit einem größeren Orchester sind wir flexibler in der Programmgestaltung und können durch die Aufstockung den Kulturstandort Augsburg bereichern und ein breiteres Angebot schaffen. Mit der A-Werdung wird auch die großartige Qualität unseres Klangkörpers gewürdigt."

Freude auch beim Augsburger Staatsintendanten André Bücker: "Der beschlossene Schritt zum A-Orchester ist eine große Anerkennung für unser Haus und sein ebenso vielfältiges wie hochwertiges Programm. Dass den Augsburger Philharmonikern jetzt, auch mit Blick auf die Wiedereröffnung des Großen Hauses, damit weitere Entwicklungschancen geboten werden, dafür bin ich dem Freistaat Bayern und der Stadt Augsburg sehr dankbar. Das ist eine großartige Nachricht für das Staatstheater Augsburg und sein Publikum."

Und der Kulturreferent der Stadt Augsburg, Jürgen K. Enninger, erklärt: "Das Staatstheater Augsburg durchdringt mit seinen umfangreichen Aktivitäten von der Stadtteilkultur bis hin zur Digitalsparte alle kulturellen Erlebniswelten unserer Stadt und der Region. Ich freue mich, dass dies durch die stufenweise A-Werdung und den Abschluss des Prozesses im Eröffnungsjahr der Neubauten auf Augenhöhe mit großen Häusern weltweit geschehen kann und die Bedeutung des Staatstheaters als kultureller Ankerpunkt gestärkt wird."

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