Theater:Das Los mit dem Pass

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In "Hotel Utopia" spielen die Theaterbesucher durch, wie es ist, mit anderen Pässen ausgestattet zu sein und damit in einem fremden Land zurechtzukommen - vor allem mit der Bürokratie. (Foto: Verena Kathrein)

Christiane Mudras interaktiver Theaterabend "Hotel Utopia" lässt seine Besucher die Hilflosigkeit eines Migranten am eigenen Leib erfahren - und schüttet sie zu mit Zahlen, Fakten und Empörung.

Von Sabine Leucht

Brian Okon, 18 Jahre alt, ist auf dem Weg in die Ausländerbehörde. Es geht um seine Einbürgerung, dabei ist er in Deutschland geboren. Aber die Dame hinter dem Tisch, gespielt von Gabriele Graf, sagt erst einmal: "Oje! Ihr Vater hat seine Vaterschaft aberkannt. Ich muss Ihren Pass ungültig machen." Und nun? Man weiß ja seit Brecht, dass der Pass "der edelste Teil des Menschen" ist. Im Jobcenter, wo Brian als nächstes landet, freut sich die Chefin (Meriam Abbas) über seine Bereitschaft, körperlich anzupacken, aber als Staatenloser wird es schwer für ihn. Trotz Tausender freier Stellen.

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