Theaterfestival "Spielart":Auf der Sonnenseite des Bebens

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Einen der wenigen großen theatralischen Akte beim diesjährigen Spielart-Festival lieferte Nadia Beugré mit ihrer queeren, genderfluiden und auch zur Poesie fähigen Tanztruppe aus der Elfenbeinküste in "Prophétique". (Foto: Tobias Zangl)

Wohin geht die Reise? Das ist beim internationalen "Spielart"-Festival meist schwer abzusehen. Am Ende ist so viel klar: Sie ging weit und tief.

Von Yvonne Poppek und Egbert Tholl

Die Landschaft ist schwarz-weiß. Schwarz der Boden und die Kissen, weiß die Hügel aus Papierfliegern. Tausende sind es, 15 000 sollen es werden. Sie spiegeln die gewaltige Geldsumme wider, die hinterlegt sein muss, um ein Studierenden-Visum für Europa zu erhalten. Pankaj Tiwari hat die Flieger gefaltet und in die Spielstätte Mucca gebracht. Er wurde in Indien nahe Pakistan geboren, mittlerweile lebt er in Amsterdam. Als Kind, so erzählt er, jagte er mit dem Fahrrad - dem einzigen Fortbewegungsmittel seiner Familie - den Flugzeugen am Himmel nach, besuchte wöchentlich die Baustelle eines nie fertig werdenden Flughafens, ließ dort Papierflieger steigen. Als er endlich das erste Mal flog, reiste er zu einem Künstler-Panel - und hörte umgehend: Flugzeuge sind schlimm und schädlich. Wie bitte?

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