Missbrauch in der Kirche:"Geradezu abgerichtet für mögliche Missbrauchstäter"

Lesezeit: 6 min

"Es kommt mir vor, als sei ich für mögliche Missbrauchstäter geradezu abgerichtet worden", sagt Josef Henfling, der schwere Vorwürfe erhebt. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Josef Henfling wirft mehreren Geistlichen sexuellen Missbrauch vor, darunter auch dem früheren Augsburger Bischof Walter Mixa. Sein Leidensweg begann aus seiner Sicht mit einer Organisation: der Katholischen Pfadfinderschaft Europas.

Von Florian Fuchs, Augsburg

Mit sieben Jahren ist Josef Henfling Anfang der Neunzigerjahre in eine Pflegefamilie im Kreis Rosenheim gekommen, seine Eltern hatten sich scheiden lassen. Für den Grundschüler war es eine neue Welt: Plötzlich fand er sich in Gebetskreisen wieder, er ministrierte, er ging zu Treffen der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (KPE). "Erzkonservativ katholisch", so bewertet Henfling im Rückblick seine Pflegemutter, die ihn ein paar Jahre später nach Österreich aufs Internat schickte. Dort lebte er im "Bischöflichen Seminar Zwettl", geleitet vom Orden Servi Jesu et Mariae (SJM), der aus der KPE hervorgegangen war. Seine Erziehung im konservativ-katholischen Milieu beschreibt der 39-Jährige so: "Es kommt mir vor, als sei ich für mögliche Missbrauchstäter geradezu abgerichtet worden."

Zur SZ-Startseite

Rücktritt
:Missbrauchsbeauftragte kritisieren Bistum Augsburg

Zwei Psychologen stellen ihre Arbeit ein, weil sie keinen Willen zur Aufarbeitung erkennen. Sie kritisieren die Leitung der Diözese bis hinauf zum Bischof scharf.

Von Florian Fuchs

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: