Abschiebehaft:Amazon-Mitarbeiter aus Bayern soll nach Iran abgeschoben werden

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Bayerns Behörden wollen in dieser Woche einen Iraner abschieben - obwohl die Sicherheitslage in dem autokratischen Staat als kritisch gilt. (Symbolbild) (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Trotz der kritischen Sicherheitslage soll ein 34-jähriger Lagerarbeiter nach Teheran ausgewiesen werden. Das Bundesinnenministerium distanziert sich, Kritiker sprechen von einem Skandal.

Von Thomas Balbierer

Am vergangenen Dienstag fuhr Ehsan M. ganz normal zur Spätschicht ins Amazon-Logistikzentrum nahe Augsburg, so wie an fast jedem Tag in den vergangenen Monaten. 168 Arbeitsstunden sind in seiner Lohnabrechnung für Februar 2024 vermerkt, ein klassischer Vollzeitjob. Doch am nächsten Tag erschien M. nicht wie sonst zum Dienst. Der Iraner wurde am Mittwochnachmittag auf dem Weg ins Amazon-Lager von der Polizei festgenommen: Abschiebehaft. So berichtet es am Montag sein Bruder Hosein. "Ich verstehe das nicht. Er hat immer gearbeitet, war nie krank, wollte immer alles gut machen", sagt Hosein M., der als anerkannter Flüchtling in Deutschland lebt. Er hat Angst um seinen Bruder. "Wie kann ich ihm helfen?"

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