Volvo S90 und V90 im Fahrbericht:Ein Gleiter, kein Raser

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Das gilt umso mehr für Assistenten und für die passive Sicherheit allgemein. Da schreitet die Entwicklung so rasant fort, dass mit jeder neuen Modellgeneration weitere Funktionen hinzukommen, die dann auch immer zuverlässiger arbeiten. Der S90/V90 markiert den momentanen Entwicklungsstand bei Volvo, wo man Sicherheit noch immer als Kernwert der Marke begreift. Serienmäßig sind: ein Notbremssystem zur Vermeidung von Kollisionen mit anderen Fahrzeugen, Fußgängern, Radfahrern und Wildtieren, aktiv bei Tag und Nacht ab 4 km/h, ein Kreuzungs-Bremsassistent zur Unfallvermeidung beim Linksabbiegen, Insassenschutz beim Abkommen von der Fahrbahn, dazu Stauassistent, aktive Spurhaltehilfe und andere handelsübliche Fahrerprothesen. Komplett neu ist ein Assistent für teilautonomes Fahren bis 130 km/h mit automatischer Steuerung von Gas, Bremse und Lenkung.

Bleibt die Frage, wie sich der neue Volvo fährt. Er ist ein Gleiter, kein Raser, um das vorwegzuschicken, auch wenn die Antriebe mit teilweise satten Leistungswerten beeindrucken.

Der D5-Diesel ist als Antrieb erste Wahl

Zum Verkaufsstart im Juli (Limousine) und Ende September kann man unter vier Antrieben wählen: Der Turbo-Benzindirekteinspritzer T5 (187 kW/254 PS) kostet als Kombi ab 53 000 Euro, die Limousine ist jeweils etwa 3000 Euro billiger. Ein weiterer Benziner ist der zusätzlich mit Kompressor aufgeladene T6 mit Allradantrieb AWD (235 kW/320 PS; ab 60 600 Euro). Die beiden Selbstzünder sind der D4 (140 kW/190 PS; ab 45 800 Euro) und der D5 AWD (173 kW/235 PS; ab 57 500 Euro) mit einem neuen Luftverdichter, der den Turbo auch bei niederen Drehzahlen zur Arbeit motiviert. Das sorgt für ordentlich Drehmoment untenrum und macht den Diesel zum Antrieb erster Wahl, zumal auch die Achtgang-Automatik bestens harmoniert und die Verbrauchswerte im Rahmen bleiben: 4,9 Liter/100 km gibt Volvo für den D5 an.

Tatsächlich also ein Reisewagen bester Schule - mit einer präzisen, mitteilsamen Lenkung und narrensicherem, verstellbarem Fahrwerk. Wer überlegenen Abrollkomfort sucht, sollte sich freilich nicht für die 20-Zöller entscheiden, und wenn sie noch so schön sind.

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