Canyon Ultimate CF SL 8 Aero im Test:Radeln wie die Profis

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Ab in die Berge: Mit dem neuen Ultimate von Canyon kann man viel Spaß auf dem Rad haben. (Foto: Simon Gehr/Canyon)

Mit dem Ultimate von Canyon wurden schon einige Straßenrennen gewonnen. Nun ist die nächste Generation auf dem Markt. Was kann das Bike?

Von Marco Völklein

Stolz sind sie bei Canyon ja schon. Drei Grand-Tour-Siege haben Straßenradprofis bereits auf dem Ultimate erzielt, dazu zwei Weltmeisterschaftstitel errungen und unzählige Etappen- und Gesamtsiege bei den bedeutendsten Rennen der Welt eingefahren, wie der Hersteller aus Koblenz in einer Pressemitteilung aufführt. Und, ja, nicht nur Profis schwören auf das Rad: Wer am Wochenende mit dem Rennrad von München aus in Richtung Berge aufbricht, der wird unterwegs auf den ein oder anderen Ultimate-Fahrer treffen.

Im vergangenen Herbst hat der Radversender die mittlerweile fünfte Generation des Ultimate vorgestellt - mit einer "verbesserten Ergonomie", wie sie bei Canyon versichern, mit mehr Reifenfreiheit, einem "ausgezeichneten Komfort" und einer besseren Aerodynamik. Das klingt vielversprechend. Also los. Helm auf, Klickschuhe an - und rauf aufs neue Ultimate, und zwar in Form der Version CF SL 8 Aero.

Dieses Rad kommt für etwa 5000 Euro, wiegt knappe 7,5 Kilogramm und bringt damit etwa 900 Gramm mehr auf die Waage als die Top-Modelle in der Ultimate-Reihe - die allerdings kosten dann auch 10 000 Euro und mehr. Und wenn das schwerere Modell für Profifahrerinnen und -fahrer reicht, tut es das auch für den Hobbyradler, der sonst nur mit seinem mehr als 15 Jahre alten Alu-Renner am Wochenende startet.

Und in der Tat: Schon die ersten Kilometer auf dem Ultimate zaubern einem ein breites Grinsen ins Gesicht. Der Vortrieb ist erstklassig, der Wechsel zwischen den insgesamt 24 Gängen läuft reibungslos, die elektronische Ultegra-Di2-Schaltung von Shimano schaltet präzise und flüssig, die am Testrad verbauten 25 Millimeter (vorne) und 28 Millimeter (hinten) breiten Grand-Prix-5000-Reifen von Continental rollen leicht und sicher über den Asphalt. So lässt sich Kilometer um Kilometer herunterspulen, immer im lockeren Tritt.

Das Canyon Ultimate CF SL 8 Aero kostet 4999 Euro. (Foto: Simon Gehr/Canyon)

Selbst heftigere Anstiege meistert man auf dem Rad nahezu spielend, was auch am geringen Gewicht liegt. In der Abfahrt wiederum packen die Scheibenbremsen kräftig zu und bringen das Rad auch aus höherem Tempo sicher zum Stehen, die Bremskraft lässt sich zudem gut dosieren. Leitungen und Kabel sind schick ins Cockpit integriert, was zwar den ein oder anderen Hobbyschrauber abschrecken dürfte, da schon kleinere Werkstatt- und Wartungstätigkeiten mit einem riesigen Aufwand verbunden sind. Aber mei, es sieht halt einfach brutal gut aus, wenn da so wenig Strippen wie möglich rund um den Lenker herumbaumeln.

Zudem trägt das schlanke Cockpit zur Windschnittigkeit des Ultimate bei. Es lässt sich in der Breite um bis zu 20 Millimeter verstellen, ebenso kann man den Lenker in der Höhe relativ einfach und bequem um bis zu 15 Millimeter an die eigenen Erfordernisse anpassen. Um dem Luftwiderstand zu trotzen, haben die Entwickler außerdem den Oberlenker abgeflacht und dem Rad in der getesteten Aero-Version noch ARC-1600-Hochprofilfelgen von DT Swiss verpasst mit einer Felgenhöhe von 50 Millimeter vorne und 62 Millimetern hinten. Das verschafft einem zwar ein noch flotteres Fahrgefühl; Ungeübte sollten sich aber darauf einstellen, dass die Seitenwindanfälligkeit wächst. Und auch beim Handling insbesondere in engeren Kurven muss man ein paar Abstriche machen.

Die Sitzposition ist sportlich-gestreckt, dennoch weist das Rad einen hohen Komfort auf. Der Hinterbau dämpft gut, der bequeme Sattel und die ausreichende Laufruhe des Rades tragen ihren Teil dazu bei, dass man auf dem Ultimate auf längeren Ausfahrten auch die letzten Kilometer genießen kann. Unterm Strich: ein rundum gelungenes Rad mit hochwertigen Komponenten und einer guten Mischung aus Komfort, Agilität und Vorwärtsdrang. Ein Bike also, mit dem man eine ganze Menge Spaß haben kann.

Technische Daten

Rahmen: Carbon; Gabel: Carbon; Schaltung: Shimano Ultegra Di2 2x12; Gewicht: 7,5 Kilogramm; Preis: 4999 Euro

Hinweis der Redaktion: Ein Teil der vorgestellten Produkte wurde der Redaktion von den Herstellern zu Testzwecken zur Verfügung gestellt und/oder auf Reisen präsentiert, zu denen Journalisten eingeladen wurden.

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