Der frühere Wahlkampfleiter von US-Präsident Donald Trump hat sich dem FBI gestellt. Paul Manafort kam damit einer offiziellen Aufforderung der Behörden nach, wie die New York Times berichtete. Er steht im Zentrum der sogenannten Russland-Affäre, in der es um die mögliche Beeinflussung der amerikanischen Präsidentschaftswahl 2016 durch Russland geht. Auch Manaforts früherer Geschäftspartner Rick Gates soll sich der Bundespolizei gestellt haben.
Manafort ist den Berichten zufolge mit seinem Anwalt bereits in der FBI-Außenstelle in Washington eingetroffen. Fotos zeigen den 68-Jährigen nach Verlassen seines Hauses, mutmaßlich auf dem Weg dorthin.
Russland-Affäre:Entscheidend ist, was Trump getan hat
Hinter den Verflechtungen mit Russland könnte Hochverrat stecken - oder eine Hexenjagd gegen die US-Regierung. Die Anklage von Sonderermittler Mueller sollte danach bewertet werden, was sie über den US-Präsidenten zutage fördert.
Dass gegen Manafort ermittelt wird, ist schon länger bekannt
Manafort und Gates sind wegen zwölf verschiedener Vergehen angeklagt, unter anderem wegen Verschwörung gegen die USA. Die Anklageschrift wirft ihnen außerdem vor, heimlich im Auftrag der ukrainischen Regierung gehandelt und dafür Geld erhalten zu haben. Zudem sollen sie Geld gewaschen, Steuern hinterzogen und Falschaussagen gemacht haben.
Die Anklage bezieht sich auf Taten zwischen 2005 und 2016. Donald Trump hat inzwischen Manaforts Taten mit dem Argument relativiert, er habe sie Jahre vor der Zusammenarbeit begangen. Dafür hat ein anderer ehemaliger Mitarbeiter aus Trumps Wahlkampfteam sich Medienberichten zufolge bereits schuldig bekannt. George Papadopoulos gab zu, bei einer Befragung durch das FBI gelogen zu haben. Er hatte während des Wahlkampfes ein Treffen zwischen Trump und wichtigen russischen Kontaktleuten angeregt.
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Dass gegen Manafort ermittelt wird, ist schon länger bekannt; im August wurde bereits öffentlich, dass das FBI im Juli sein Haus durchsucht hatte. Der Vorgang soll mit der Russland-Affäre in Zusammenhang stehen. FBI-Sonderermittler Robert Mueller geht momentan dem Vorwurf nach, Russland habe versucht, die US-Wahl im Jahr 2016 zu beeinflussen.
Manafort war im März 2016 zu Trumps Wahlkampfteam gestoßen und leitete ab Juni 2016 die Kampagne. Dem Lobbyisten werden viefältige Kontakte zu Russland nachgesagt. Unter anderem hatte er in der Ukraine den späteren prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch beraten. Als seine dubiosen Geschäftsbeziehungen Thema im Wahlkampf wurden, verließ Manafort Trumps Team im August 2016.
US-Geheimdienste waren in einem im Januar veröffentlichten Bericht zu dem Schluss gekommen, der russische Präsident Wladimir Putin habe eine Beeinflussung des US-Wahlkampfs zugunsten Trumps angeordnet. Russland hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Auch Präsident Trump hat jegliche russische Einflussnahme schon mehrfach abgestritten und die Ermittlungen unter anderem als "Hexenjagd" und "Verschwörung" bezeichnet.
Keine 24 Stunden vor Manaforts Festnahme schrieb der US-Präsident auf Twitter, es sei kein Zufall, dass "all dieses 'Russland'-Gerede" den republikanischen "großen Vorstoß für historische Steuersenkungen" überdecke.
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Nun, da Manafort in Gewahrsam ist, wird spekuliert, dass das FBI den Ex-Wahlkampfmanager dazu bewegen könnte, im Gegenzug für Strafmilderung etwaige Informationen in der Russland-Affäre preiszugeben.