Rücktritt des Präsidenten:Wer macht den Köhler?

Köhler schmeißt hin, jetzt geht die Suche nach einem Nachfolger los. Wer wird das neue Staatsoberhaupt? Wir haben uns das in Frage kommende politische Personal schon mal angesehen - und Sie können abstimmen.

Thorsten Denkler, Berlin

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Gesine Schwan Sollte die SPD eine Chance haben, den nächsten Bundespräsidenten zu stellen, käme sie an Gesine Schwan eigentlich nicht vorbei. Vor einem Jahr erst ist Köhler wiedergewählt worden. Seine Gegenkandidatin war damals die Politik-Professorin und frühere Rektorin der Viadrina-Uni Frankfurt (Oder) Gesine Schwan, die schon 2004 vergeblich gegen ihn angetreten war.

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Wolfgang Schäuble Das Amt des Bundespräsidenten war immer sein Traum. Er hätte es gerne gemacht, doch im Vorfeld der Bundespräsidentenwahl 2004 einigten sich Angela Merkel und Guido Westerwelle auf den unbekannten Horst Köhler, den damaligen Chef des Internationalen Währungsfonds. Jetzt könnte Schäuble eine zweite Chance bekommen. Dem Job des Finanzministers scheint der gesundheitlich angeschlagene frühere CDU-Chef immer weniger gewachsen zu sein. Das Amt des Bundespräsidenten könnte seine Karriere krönen.

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Peer Steinbrück Der ehemalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), gilt als Star der Finanzkrise. Er hat das Land praktisch im Alleingang gerettet. Schon deswegen hätte er das Amt verdient. Wenn das Land also mal einen Bundespräsidenten haben will, der in der Lage ist bärbeißig und geschliffen zugleich die Lage des Landes zu analysieren, Steinbrück wäre sicher erste Wahl.

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Ursula von der Leyen Mit der aktuellen Arbeitsministerin könnte Kanzlerin Merkel gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie könnte der ersten Frau ins höchste Staatsamt verhelfen, noch dazu einer, die im Volk beliebt ist. Und sie hätte im Kabinett ein Plätzchen frei für den Wahlverlierer von Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers. Der Parteifreund könnte dann unter Merkels Fittichen als Arbeiterführer im Arbeitsministerium reüssieren.

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Annette Schavan Die Bildungs- und Forschungsministerin würde sich nahtlos in die Rolle einer Bundespräsidentin einfügen. Sie wäre nicht nur die erste Frau im Amt - ein Punkt für Merkel -, sie wäre auch eine glaubhafte, überparteiliche Kandidatin. Sie hat genauso gut mit der SPD in der großen Koalition zusammengearbeitet, wie jetzt mit der FDP im Bund oder früher in Baden-Württemberg. Schavan hat sich als Fachpolitikerin für Bildungsfragen einen soliden Ruf erworben, die auch in der Lage ist, klug zu reden. Selbst in der Opposition ist sie anerkannt.

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Jürgen Rüttgers Rüttgers als Bundespräsident, das ist zumindest strategisch eine denkbare Option. Mit seinem Weggang könnte Merkel ohne Kabinettsumbildung in Nordrhein-Westfalen den Weg für eine große Koalition freimachen. Rüttgers pflegt als Ministerpräsident ohnehin einen präsidialen Stil. Er muss sich auch um seine Wiederwahl keine Sorgen machen. Das hängt ja nicht von ihm ab, sondern allein davon, ob Schwarz-Gelb in der Bundesversammlung eine Mehrheit hat.

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Joschka Fischer Der ehemalige Bundesaußenminister genießt weltweit und parteiübergreifend Ansehen. Sogar Amtsnachfolger Guido Westerwelle lobt den Grünen-Politiker inzwischen. Derzeit reist er als elder statesman um die Welt. Joschka Fischer wäre also durchaus in der Lage, das Amt zu übernehmen.

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Margot Käßmann Sie ist zurückgetreten, weil sie betrunken Auto gefahren ist und hat seitdem mehr Unterstützer als je zuvor. Nicht wegen der Autofahrt, sondern wegen des konsequenten Rücktritts danach. Wenn die ehemalige evangelische Ratspräsidentin und hannoversche Landesbischöfin jetzt irgendwo in Deutschland auftritt, bilden sich Schlangen vor der Kirche. Wer das kann, der kann auch Bundespräsidentin.

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Ole von Beust Hamburgs Erster Bürgermeister hätte als Chef einer schwarz-grünen Landesregierung durchaus Chancen, als überparteilicher Bundespräsident sein Karriereende zu planen. Von Beust kann reden und er gilt als verbindlich. Der 55-Jährige wäre der erste offen Homosexuelle im Schloss Bellevue.

Rücktritt des Präsidenten

Beliebt bei den sueddeutsche.de-Lesern: Bremens ehemaliger Bürgermeister Henning Scherf

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Henning Scherf Der ehemalige Bürgermeister von Bremen ist zwar SPD-Mitglied, hat aber als Chef einer großen Koalition so regiert, dass der Koalitionspartner CDU nur wenig Grund zu meckern hatte. Auf der Berliner Bühne zeichnete er sich als ein von allen Seiten anerkannter Moderator zwischen Bundes- und Landesinteressen im Bundesrat aus. Er galt als wichtigste Schnittstelle zwischen der rot-grünen Bunderegierung und dem schwarz-gelb-dominierten Bundesrat.

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Norbert Lammert Amtsmüde scheint CDU-Politiker und Bundestagspräsident Norbert Lammert zwar nicht zu sein, doch nervt er zunehmend die eigenen Leute in Fraktion und Bundesregierung. Er stimmte gegen Gesetze der Koalition oder enthielt sich und bestraft CDU und FDP wegen Verstößen gegen das Parteiengesetz. Da wären einige froh, wenn sie den unbequemen Lammert in höhere Ämter wegloben könnten.

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