Bis vor kurzem gab sich Katrin Budde noch siegessicher: Sie werde Sachsen-Anhalt nach dem 13. März regieren, entweder als Ministerpräsidentin einer rot-roten oder einer rot-rot-grünen Koalition. Daran glaubt inzwischen keiner mehr. In jüngsten Umfragen liegt ihre Partei bei nur noch 15 Prozent, eine Mehrheit links der Mitte gilt insgesamt als äußerst unwahrscheinlich. Wenn Budde Pech hat, reicht es nicht einmal für eine Fortführung der großen Koalition.
Derzeit muss die SPD sogar befürchten, hinter die rechtspopulistische AfD zurück zu fallen, die mit ihrem flüchtlingsfeindlichen Wahlkampf in Sachsen-Anhalt aktuell auf 17 bis 19 Prozentpunkte kommt. Nicht nur wäre dann der Traum von der SPD-Ministerpräsidentin geplatzt, es wäre auch eine beispiellose Schmach für die Sozialdemokraten.
Den Grund für das allgemein schlechte Abschneiden des linken Lagers sehen viele Beobachter in der Flüchtlingspolitik, die vor allem der AfD nützt. In der SPD in Sachsen-Anhalt brach zum Beispiel über die Frage einer Obergrenze ein Streit aus. Lutz Trümper, der langjährige Oberbürgermeister von Magdeburg, verließ nach einem Streit mit der studierten Ingenieurin Budde seine Partei.