Nato verurteilt Russland
Die Verletzung des türkischen Luftraumes durch ein russisches Kampfflugzeug sorgt für neue Spannungen zwischen der Nato und der Regierung in Moskau. Der Nato-Rat bezeichnete den Vorfall am Montag als unverantwortlich und extrem gefährlich. Nach einer Dringlichkeitssitzung forderten die Nato-Botschafter Russland mit Nachdruck auf, derartige Vorstöße zu unterlassen.
Der Nato-Rat forderte Russland zu einer Erklärung auf und verurteilte die Verletzung des türkischen und damit auch Nato-Luftraums. Generalsekretär Jens Stoltenberg appellierte an Russland, sich zurückzuhalten und eine Eskalation zu vermeiden: "Russlands Handeln trägt nicht zu Sicherheit und Stabilität der Region bei."
Luftschläge in Syrien:USA und Russland sprechen Militäreinsätze ab
Um einen "Unfall am Himmel" zu vermeiden, planen die USA und Russland, Einsätze im syrischen Luftraum zu koordinieren. Obamas Sprecher warnt vor "willkürlichen" Angriffen.
Scharfe Proteste der türkischen Regierung
Türkische Jagdflugzeuge haben bereits am Samstag an der Grenze zu Syrien einen russischen Kampfjet abgefangen, der nach Regierungsangaben in den türkischen Luftraum eingedrungen war. Das russische Kampfflugzeug sei zur Umkehr gezwungen worden, teilte das Außenministerium in Ankara am Montag mit.
Der russische Botschafter in Ankara sei einbestellt worden, um ihm den "scharfen Protest" der Regierung zu übermitteln. Die Türkei warnte Russland vor einer Wiederholung des Vorfalls, andernfalls müsse es selbst die Verantwortung für "nicht gewollte Ereignisse" tragen.
Bomben und Geld:Wer sich am syrischen Bürgerkrieg beteiligt
Die russischen Luftangriffe machen die Verhältnisse in Syrien noch komplizierter. Während die meisten Kriegsparteien das Ende des Assad-Regimes wollen, unterstützen die Russen den Diktator.
Keine Koordination der Einsätze
Während die Türkei die syrischen Rebellen unterstützt, ist Russland ein enger Verbündeter von Machthaber Baschar al-Assad. Russland fliegt seit Mittwoch zur Unterstützung Assads Luftangriffe auf Stellungen der Dschihadistengruppen Islamischer Staat (IS) und Al-Nusra-Front sowie andere islamistische Rebellen.
Auch eine westlich-arabische Militärallianz unter Führung der USA fliegt seit einem Jahr Angriffe auf die Extremisten. Bereits in der vergangenen Woche führten die USA und Russland Gespräche auf militärischer Ebene, um Pannen beim Einsatz in Syrien zu vermeiden. Dennoch wird befürchtet, dass es ohne eine genaue Koordination der Einsätze zu Konflikten kommt.