Notlandung des Airbus A380:Fehler in Material oder Design

Warum musste der A380 in Singapur notlanden? Grund für den Triebwerkschaden des Airbus ist nach einer ersten Einschätzung der Fluggesellschaft Qantas ein Material- oder Designfehler. Die Maschine war erst im Oktober bei der Lufthansa in Frankfurt gewartet worden.

Der Triebwerkschaden beim einem Qantas-Airbus A380 geht nach einer ersten Einschätzung der Fluggesellschaft auf einen Materialfehler oder auf ein fehlerhaftes Design des Triebwerks zurück. Qantas-Chef Alan Joyce sagte in Sydney: "Wir glauben nicht, dass es etwas mit der Wartung zu tun hat."

Der A380 nach der Notlandung in Singapur. Möglicher Grund für den Triebwerkschaden der Maschine ist ein Material- oder Designfehler. (Foto: AFP)

Ingenieure von Qantas, Airbus und dem Triebwerk-Hersteller Rolls-Royce seien rund um die Uhr im Einsatz, um die Ursache des Unglücks zu ermitteln, sagte eine Qantas-Sprecherin. Flug QF32 mit 440 Passagieren und 26 Besatzungsmitgliedern an Bord war am Donnerstag in Singapur notgelandet. Die Maschine hatte fünf Minuten nach dem Start in knapp 2000 Metern Höhe nach einem lauten Knall Teile der Triebwerk-Verkleidung verloren.

Der Pilot ließ zunächst Treibstoff ab und kehrte dann um. Er landete die Maschine ohne Zwischenfall. Dabei barsten nach Angaben von Joyce allerdings einige Reifen. Auch ließ sich das Triebwerk eins nach der Landung nicht abschalten. Die herunterfallenden Metallteile hätten die Benzintanks beschädigen können, sagte Joyce. "Deshalb fliegen wir den Airbus A380 heute noch nicht." Singapore Airlines nahm seine zunächst verschobenen Flüge dagegen wieder auf.

Die zwei Jahre alte Maschine hatte nach Angaben von Joyce 8165 Flugstunden hinter sich. Sie war Anfang Oktober zu einem Service-Check bei Lufthansa Technik in Frankfurt gewartet worden. Dazu gehörte aber nicht die Prüfung der Triebwerke, die Qantas direkt vom Hersteller untersuchen lässt.

Qantas stoppte alle Flüge mit dem A380 und unterzog die fünf restlichen A380 einem achtstündigen Test. Sollten alle Sicherheitschecks zufriedenstellend verlaufen, würden sie innerhalb von 48 Stunden wieder in den Dienst gestellt, sagte der Qantas-Chef.

© sueddeutsche.de/dpa/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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