Klage gegen Betreiber der "Costa Concordia":Überlebende fordern 400 Millionen Euro

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Das offizielle Angebot der Reederei Costa Crociere lautet: 11.000 Euro für jeden überlebenden Passagier. Einige von ihnen fordern nun allerdings deutlich mehr - insgesamt 400 Millionen Euro - und ziehen in den USA vor Gericht.

Die Suche nach Vermissten im Wrack der Costa Concordia ist eingestellt, die Abpumparbeiten laufen, doch die juristische Aufarbeitung des Schiffsunglücks vom 13. Januar hat gerade erst begonnen: Einer Sammelklage gegen die Muttergesellschaft der Concordia-Reederei Costa Crociere, Carnival Cruise Lines, haben sich jetzt weitere Passagiere angeschlossen. Damit verklagen 39 Einzelpersonen das Unternehmen mit Hauptsitz in Miami auf insgesamt umgerechnet 400 Millionen Euro Entschädigung und Strafe.

Blumen für die Opfer: Einen Monat nach der Havarie der Costa Concordia gedenken Menschen auf der italienischen Insel Giglio der Toten und Vermissten. (Foto: REUTERS)

Die Kläger werfen dem Unternehmen vor, ihr Wohlergehen "vollständig missachtet" zu haben, wie ihr Anwalt Marc Bern erläuterte. Er und seine Mandanten wollen gegen Carnival in Florida vorgehen - das allerdings ist umstritten: Auf den Tickets der Kreuzfahrtpassagiere stand zu lesen, dass Klagen nur in Italien zulässig seien. Ob dieser Aufdruck vor Gericht Bestand hat, muss sich jedoch erst noch herausstellen.

Die Carnival-Tochter Costa Crociere kündigte indes an, sein Entschädigungsangebot bis zum 31. März zu verlängern. Dieses Angebot sieht für alle Passagiere, die die Havarie unbeschadet überstanden haben, eine Zahlung von 11.000 Euro plus eine Erstattung des Ticketpreises sowie zusätzlicher Reisekosten vor. Hinterbliebenen von Getöteten, Angehörigen von Vermissten und Verletzten werde ein gesondertes Angebot unterbreitet, hieß es aus dem Unternehmen.

Die Klage in den USA ist nur eines von vielen Verfahren im Zusammenhang mit dem Schiffsunglück vor der toskanischen Küste: So haben deutsche Überlebende Strafanzeige gegen Kapitän Francesco Schettino und verantwortliche Offiziere des havarierten Kreuzfahrtschiffs gestellt, auch in Italien werden mehrere Verfahren vorbereitet.

Die Costa Concordia war am Abend des 13. Januar mit 4200 Menschen an Bord vor der italienischen Insel Giglio auf Grund gelaufen, Leck geschlagen und gekentert. Insgesamt kamen vermutlich 32 Menschen ums Leben.

© Süddeutsche.de/AFP/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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