Atomkatastrophe in Japan:10.000-fach erhöhte Strahlung im Grundwasser

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Im Grundwasser unter dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima ist eine deutlich erhöhte Radioaktivität gemessen worden.

Im Grundwasser unter dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima-1 sind 10.000-fach erhöhte Strahlenwerte festgestellt worden. Das teilte am Donnerstag ein Sprecher des Kraftwerksbetreibers Tepco mit.

Für die Versorgung mit Trinkwasser in der Region gehe nach Einschätzung des Unternehmens aber keine Gefahr aus.

Die stark erhöhten Mengen des radioaktiven Jods 131 seien im Grundwasser rund 15 Meter unterhalb von einem der bei dem Erdbeben und anschließendem Tsunami schwer beschädigten Reaktoren gemessen worden.

Zuvor war bereits eine radioaktive Belastung des Meeres vor dem japanischen Kraftwerk festgestellt worden. Die japanische Atombehörde meldete, die Konzentration von radioaktiven Jod-Partikeln liege 4385-fach über dem Grenzwert.

Cäsium in Rindfleisch entdeckt

Indes sind im Fleisch einer geschlachteten Kuh erhöhte Werte des radioaktiven Elements Cäsium festgestellt worden. Die radioaktive Belastung liege mit 510 Becquerel pro Kilogramm etwas höher als der gesetzliche Grenzwert von 500 Becquerel, teilte das japanische Gesundheitsministerium mit. Man habe weitere Lebensmitteltests angeordnet. Das Fleisch sei nicht auf den Markt gekommen, hieß es.

Das Cäsium sei bei einer am 15. März geschlachteten Kuh mehr als 70 Kilometer vom Atomkomplex Fukushima entdeckt worden, sagte ein Sprecher. Behörden hatten zuvor unweit des Unglücksmeilers bereits eine radioaktive Belastung bei Lebensmitteln wie Gemüse und rohen Eiern festgestellt.

Ein ungewöhnlicher Vorfall ereignete sich derweil nahe der Atom-Ruine. Ein Mann raste mit einem Lastwagen auf das Gelände der Anlage Fukushima-2 und durchbrach dabei ein Einfahrtstor.

Zuvor hatte er offenbar versucht, zu dem havarierten Kraftwerk Fukushima-1 zu fahren, sei dort aber abgewiesen worden. Daraufhin habe er den Lastwagen gegen das Tor des zwölf Kilometer entfernten Kraftwerks Fukushima-2 gerammt, teilten die Behörden mit.

Nachdem der Mann etwa zehn Minuten innerhalb der Anlage verbracht habe, sei er geflohen und nach einer Fahndung etwa zwei Stunden später festgenommen worden. Die Identität des Mannes und sein Motiv stünden noch nicht fest, hieß es.

© AP/AFP/liv - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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