Impressionen:Surfin' Viehhof

Ein Wasserloch mitten in München: Der kleine bunte Dickhäuter genießt offenbar seinen Ausflug auf dem Surfbrett.

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(Foto: N/A)

22. November 2016, Viehhof-Gelände Das Münchner Viehhofgelände ist ein magischer Ort - derzeit ist dort sogar ein kleiner Elefant zu entdecken, der in einer riesigen Pfütze auf einem Surfboard balanciert. In ein paar Tagen gibt es weitere wundersame Sachen am Viehhof zu erleben: Am Samstag eröffnet dort der Märchenbazar - und das benachbarte Kulturprojekt Bahnwärter Thiel ist ohnehin für Kuriositäten aller Art bekannt.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

20. November, Von-der-Tann-Straße "Du musst fest reiben", sagt der Aktivist Terry Swartzberg und die Landtagsabgeordnete Claudia Stamm (Grüne, rechts, im Bild mit Kunsthistorikerin Susanna Partsch) legt sich jetzt richtig ins Zeug. Noch ein paar zusätzliche Tropfen Edelstahl-Reiniger, dann wird weiter geschrubbt. Zwei Minuten später glänzt der Stolperstein in der Von-der-Tann-Straße 7 wieder in Gold. Wie vor ein paar Jahren, als er in den Boden eingelassen wurde. Swartzberg ist zufrieden: "Super, Claudia, das ist es." Applaus. Teelichter werden angezündet, Blumen niedergelegt. Der Stein soll an den Münchner Finanzbeamten Max Sax erinnern. Ein Opfer des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten. Die Initiative "Stolpersteine für München" hat sich für diesen Sonntag im November vorgenommen, alle 31 Stolpersteine in der Stadt zu putzen. Swartzberg ist der Vorsitzende der Initiative. Zusammen mit seinen Mitstreitern will er dem 75. Jahrestag der Deportation von fast 1000 Münchner Juden nach Kaunas in Litauen gedenken. Eingepfercht in Waggons wurden sie am 20. November 1941 dorthin gebracht. Und Tage später erschossen. Die Aktivisten um Swartzberg haben allerdings noch ein anderes Ziel: Sie wollen mit der Putzaktion für ein altes Anliegen werben. Das Münchner Stolperstein-Verbot soll endlich gekippt werden - auch wenn es danach im Moment nicht aussieht. Der Stadtrat hat das Nein erst im vergangenen Jahr bekräftigt. Er bleibt bei seiner Entscheidung: Die mit Messingplatten versehenen Steinwürfel dürfen nicht auf städtischem Boden versenkt werden. Nur auf Privatgrund. Die Stadtpolitiker teilen damit weiterhin die Auffassung der Israelitischen Kultusgemeinde. Dort ist man der Ansicht, dass mit Gedenksteinen auf dem Trottoir die Opfer ein zweites Mal mit Füßen getreten werden.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Swartzberg und seine Mitstreiter sehen das naturgemäß anders. Unterstützung bekommen sie am Sonntag von Claudia Stamm. Die Grünen-Politikerin sagt: "Es braucht eine neue Form der Erinnerung." Ein Umdenken sei umso dringlicher, weil immer mehr Zeitzeugen sterben. Stamm jedenfalls macht kein Geheimnis daraus, dass sie Stolpersteine für eine "angebrachte Form" des Gedenkens hält. Unabhängig davon sind die Befürworter längst dabei, Fakten zu schaffen. Rund 240 Stolpersteine habe man bereits im Keller, erklärt Swartzberg. Sie sollen in der nächsten Zeit auf Privatgrund eingesetzt werden. Angeblich laufen die Verhandlungen mit den Eigentümern bereits. Der Aktivist Swartzberg ist optimistisch, dass es bald mehr Stolpersteine in München geben wird. Trotz des Verbots der Stadt. Er schwingt sich auf sein Fahrrad und fährt weiter. Nächster Halt ist die Viktor-Scheffel-Straße 19. Dort befindet sich seit 2007 Münchens erster Stolperstein.

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(Foto: Johannes Simon)

18. November, Karlstraße Es sind oft nur kurze Momente entlang einer Straßenfront, die Assoziationen wecken. So zum Beispiel der imposante Säulengang von St. Bonifaz an der Karlstraße, der bei näherer Betrachtung aus einem guten Winkel glatt an den Markusplatz in Venedig erinnert. Unterstützt wird diese kurze Illusion von dem Spiel aus Licht und Schatten, das Konturen und Schönheit auf besondere Weise hervorhebt. Chancen dafür wird es an diesem Freitag wohl wieder geben: Der Föhn verschafft der Sonne Platz.

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(Foto: N/A)

18. November, Hofbräuallee Zwei grün, drei rot, drei blau... steht da ein überdimensionaler Rubik's Cube an der Hofbräuallee in Riem? Den man so lange drehen muss, bis alle Seiten die gleiche Farbe haben? Zweimal die Ecke drehen, Kantenstücke rotieren, einmal kippen. Zauberwürfel hin oder her. Es wird nicht gehen. Die Farbflächen lassen sich nicht drehen. Viel zu schwer. Sind es doch bunte Container, die auf dem großen Depot auf ihren Transport warten. Schön schaut es trotzdem aus - erst recht, wenn Vögel drüber fliegen.

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(Foto: imago/Lindenthaler)

9. November, Marienplatz Was für ein Tag: Einige Münchner sind am Mittwoch in gespannter Erwartung extra früh aufgestanden - und zwar, um beim Aufstellen des Christbaums am Marienplatz zuzuschauen. Um 7 Uhr hat die Berufsfeuerwehr angefangen, den Baum aufzustellen. Der kam heuer aus dem Allgäu, und zwar aus der Marktgemeinde Weiler-Simmerberg, deren Bürgermeister mit seinem Gefolge den Baum persönlich überbrachte. Anders als in den vergangenen Jahren ist es diesmal keine Fichte, schon gar keine Hungerfichte, sondern eine stattliche Weißtanne, die im Westallgäu weit verbreitet ist.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Jetzt steht der Baum direkt vor dem Büro von Bürgermeister Josef Schmid, dem nun der Blick auf den Baucontainer for dem "Hugendubel-Haus" erspart bleibt. Für die Adventszeit abbauen könne man den Container nicht, meint Schmid. Der Umbau des Hauses müsse zügig beendet werden dürfen. Aber vielleicht wird der Kasten ja wenigstens weihnachtlich geschmückt. Schmid konnte nicht umhin, die Spendertanne ausführlich zu loben. "So schön wie mein Bart" meinte der frisch von der Kur zurückgekehrte Christkindlmarktchef. Wieder hat er sich einen Bart stehen lassen, und weil es vergangenes Jahr in den Medien geheißen hatte, die damalige Fichte sei so zerzaust wie das Gestrüpp in seinem Gesicht, konterte Schmid nun, diesmal sei sein Bart dichter und länger gewachsen, so auch der Christbaum - ein Witz mit Bart, quasi.

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(Foto: dpa)

9. November, Tierpark Hellabrunn Das Orang-Utan-Weibchen Matra hält im Tierpark Hellabrunn zwei Orang-Utan-Junge im Arm. Nachdem Matra Anfang Oktober 2016 einen Jungen zur Welt brachte, hat auch die Orang-Utan-Dame 'Jahe' ein Jungtier geboren.

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(Foto: dpa)

Für Jahe, mit 13 Jahren noch eine relativ junge und unerfahrene Mutter, ist es der erste gelungene Nachwuchs. Deshalb kümmert sich nun die 41-jährige Matra liebevoll um die Aufzucht beider Orang-Utan-Babys.

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(Foto: Robert Haas)

8. November, Englischer Garten Herbsstimmung am Eisbach: Es scheint, als hätte ein Maler jene Szene am Eisbach eingefangen. Mit dünnem Pinselstrich hat er mit Grau- und Blautönen der Welle Konturen gegeben und mit weißer Farbe spritzendes Wasser und schäumende Gischt herausgearbeitet.

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(Foto: Robert Haas)

Passt genau, denn als der Surfer sein Brett mutig ins Wasser setzt, ist es draußen eiskalt. Surfen bei Schneeregen und Wintertemperaturen - kein Job für Warmduscher. Der Maler, der dieses Bild schuf, ist Fotograf. Er hat Kälte und Bewegung künstlerisch festgehalten.

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