Gastronomie:Käfer übernimmt Café in der Hypo-Kunsthalle

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  • Nur zehn Wochen nach der Neueröffnung im Dezember übernimmt ein neuer Wirt die Gastronomie in der Hypo-Kunsthalle: Münchens Catering-Großmeister Michael Käfer.
  • Der vorherige Betreiber muss aus gesundheitlichen Gründen überraschend aufgeben.

Von Anne Kathrin Koophamel

Es ist vielleicht einer der schnellsten Wechsel in der Münchner Restaurant-Geschichte: Nur zehn Wochen nach der Neueröffnung im Dezember übernimmt ein neuer Wirt die Gastronomie in der Hypo-Kunsthalle: Münchens Catering-Großmeister Michael Käfer führt künftig das zweistöckige Prestigeobjekt in den Fünf Höfen. Offizieller Start ist am 13. April, pünktlich zum Beginn der Retrospektive über den deutschen Modefotografen Peter Lindbergh.

"Ich bin selbst begeisterter Besucher der Kunsthalle und das Café jetzt zu übernehmen, ist etwas Besonderes", sagt Michael Käfer. Informierte Kreise bestätigen, dass der Wechsel fliegend gewesen sei. Die Tinte unter dem Vertrag ist noch nicht lange trocken. "Der Vertrag ist erst wenige Stunden alt", hieß es am Montagnachmittag auf SZ-Anfrage. Dafür hat Michael Käfer aber schon ziemlich konkrete Ideen, was er mit seinem neuen Objekt vorhat: "Ich kann mir eine schöne Pâtisserie vorstellen, dazu arbeiten wir an einem neuen Brot-Konzept."

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Erst Anfang Dezember hatte die Museumsgastronomie der Hypo-Kunsthalle neu eröffnet. Die Küche wurde umgebaut, genauso wie der Café-Bereich an sich, das Konzept wurde um Brasserie und Bar erweitert. Nachdem die traditionsreiche Bäcker-Familie Eisenrieder mit ihrer Conditorei Münchner Freiheit jahrelang die Fläche an einem der am meisten frequentiertesten Plätze der Stadt bespielt hatte, übernahm Ende 2016 ein für die Münchner Öffentlichkeit weitgehend unbekannter Küchenchef das Museum-Café mit knapp 200 Plätzen: Zafer Basaran arbeitete die Jahre zuvor als Betriebsleiter bei Alfons Schuhbeck, sollte jetzt erstmals sein eigenes Konzept verantworten. Pächter des Museumscafés wurde die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung, die auch die Mehrheitsanteile an der Augustiner Brauerei hält.

Doch kurz nach dem erfolgreichen Neustart musste Neu-Caterer Zafer Basaran aus gesundheitlichen Gründen seinen Job aufgeben. Das Aus sei für alle Beteiligten "sehr, sehr überraschend und sehr, sehr plötzlich" gekommen, heißt es. Die Hypo-Kulturstiftung ist erleichtert, dass Käfer so schnell einspringt. "Die Kunsthalle und Käfer harmonieren wunderbar. Wir kennen uns seit Jahren persönlich", sagt Stiftungs-Geschäftsführer Oliver Kasparek.

Das Ende 2016 eingeführte Konzept von Café, Brasserie und Bar werde fortgeführt, auch die Abendveranstaltungen blieben erhalten, die die jeweilige Ausstellung begleiten. In den kommenden Wochen wird für den Übergang nur eine kleine Speisekarte angeboten. "Der Name Käfer steht für Qualität, wir freuen uns auf die Zusammenarbeit", sagt Kasparek. Ähnlich sieht es die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung, die zum ersten Mal mit Michael Käfer zusammenarbeitet. Hier stimme die Qualität, Käfer sei ein traditionsreiches Familienunternehmen, das wisse man zu schätzen, heißt es aus der Stiftung, die sich sonst eher zurückhaltend zu neuen Kooperationen äußert.

Michael Käfer selbst hofft, dass neben den Museumsbesuchern auch andere Gäste zu ihm in sein neues Restaurant kommen. "Das wird eine Herausforderung bei so vielen guten Kollegen drum herum. Aber ich werde mir etwas einfallen lassen. So ein Standort in der Innenstadt ist einmalig."

© SZ vom 14.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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