Flughafen München:Leiter der FMG-Abteilung Umwelt hält nichts von Ultrafeinstaub-Messungen

Der Leiter der FMG-Abteilung Umwelt, Hermann Blomeyer, hat in der Fluglärmkommission gesprochen: Von den Ultrafeinstaub-Messungen des Freisinger Bürgervereins hält er nicht viel. (Foto: Marco Einfeldt)

Freisings Oberbürgermeister und Vorsitzender der Fluglärmkommission Tobias Eschenbacher sieht diese dagegen in einer Vorreiterrolle.

Von Peter Becker, Flughafen München

Teelichter anzünden und Apfelsinen in der Wohnung schälen ist gesundheitsgefährdend. Dieses Fazit ist aus der Sitzung der Fluglärmkommission mitzunehmen. Hermann Blomeyer, Leiter Umwelt am Flughafen, nannte diese Beispiele, um zu verdeutlichen, was sich so an Luftverschmutzung alles messen lässt. Von den Messmethoden des Freisinger Bürgervereins, der dem Ultrafeinstaub auf die Spur kommen will, scheint er wenig zu halten. Aus der entsprechenden Debatte, die jüngst dazu im Landtag stattfand, nahm er für sich mit, dass die Messung der winzigen Staubpartikel mit einem mobilen Handgerät wenig tauge. Das diene nur der Orientierung, "ist aber nicht wissenschaftlich", sagte Blomeyer. Was gesundheitliche Risiken des Ultrafeinstaubs anbelangt, bemühte er die Wirkungsforschung, die durch Studien Aussagen dazu machen müsste.

Vorsitzender Tobias Eschenbacher sieht die Fluglärmkommission in einer Vorreiterrolle. Sie habe die Diskussion angestoßen, die auf höherer Ebene weitergeführt werden müsse. Grünen-Landtagsabgeordneter Christian Magerl warf Blomeyer vor, sich nur die Aussage herausgepickt zu haben, die ihm in den Kram passe. Vielmehr müsste man dankbar sein, dass Bürger Geld für die Messungen in die Hand nähmen, was eigentlich Sache der Regierung wäre. Georg Kölbl von der Bundesvereinigung gegen Fluglärm regte an, Datenbanken von Berufsgenossenschaften zu Rate zu ziehen. Dort könne man Aussagen zu Wirkungen von Ultrafeinstaub finden.

© SZ vom 09.12.2017 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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