Polizei Dachau:Fünfjährige allein im Zug

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Ein fünfjähriges Mädchen saß plötzlich alleine in einem Zug am Bahnhof Dachau. Sie wurde von den Betreuern ihrer Kindergartengruppe vergessen.

Daniela Gorgs

Die Betreuer eine Kindergartengruppe in München-Allach haben bei einem Ausflug ein Kind in der S-Bahn vergessen. Das fünfjährige Mädchen landete am Donnerstag gegen 14.30 Uhr allein am Bahnhof Dachau. Dem Lokführer einer S-Bahn fiel das Kleinkind auf, das offensichtlich ohne Begleitung allein unterwegs war; er verständigte die Polizei. Eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Dachau traf kurze Zeit später ein und kümmerte sich um das Mädchen.

Ein fünfjähriges Mädchen wurde in der S-Bahn vergessen. (Foto: Peter Bauersachs)

Wie Polizeisprecher Michael Richter berichtet, verlief eine erste Befragung noch relativ ergebnislos, doch die Fünfjährige habe zumindest ihren Vornamen aufschreiben können und sei keineswegs verängstigt oder unsicher gewesen. Die Beamten nahmen das Mädchen mit zur Dienststelle, um die Herkunft der jungen Dame ermitteln zu können; zeitgleich sendete das Polizeipräsidium München eine Vermisstenfahndung, der Fall löste sich schnell auf.

Die Kindergartengruppe des Mädchens hatte einen Tagesausflug in das Deutsche Museum unternommen. Bei der Rückfahrt mit der S-Bahn stieg die komplette Gruppe inklusive Betreuer, bis auf das Mädchen, in Allach aus. Weil der Albtraum eines jeden Erziehers oder Elternteils ein gutes Ende hatte, schreibt Polizeisprecher Richter in seinem Bericht, die Fünfjährige habe den Tagesausflug noch etwas länger genießen können und auf der Inspektion ein Malbuch verschönern dürfen.

Eine Polizeiobermeisterin, die vor ihrer Ausbildung zur Polizistin eine Ausbildung als Kinderpflegerin abgeschlossen hatte, kümmerte sich um das Mädchen, bis sie von ihrem sichtlich erleichterten Betreuer abgeholt wurde.

Kurze Zeit später kümmerte sich die Dachauer Polizei um einen zehnjährigen Ausreißer. Der Bub sei mit der Maßnahme einer Erzieherin nicht einverstanden gewesen und aus einer betreuten Wohngruppe in der Würmstraße davongelaufen. Die weniger sportliche Erzieherin habe nicht folgen können.

Eine Zivilstreife griff den Ausreißer fünf Minuten später in der Schleißheimer Straße auf und brachte ihn zurück. Wie der Polizeisprecher mitteilt, hatte der Zehnjährige keine Lust mehr auf das Heim und wollte zurück zu seinem in München wohnhaften Vater.

© SZ vom 19.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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