BR plant neuen Ableger der Krimireihe:Franken bekommt eigenen "Tatort"

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Der bayerische "Tatort" kam bislang allein aus München, doch künftig soll auch in Franken ermittelt werden. Bis zur ersten Tatort-Folge aus dem nördlichen Bezirk des Bundeslandes werden aber noch zwei Jahre vergehen - die Entwicklung des Stoffes und der Figuren brauche Zeit, sagt der Bayerische Rundfunk.

Seit mehr als 20 Jahren ermitteln sie für den Bayerischen Rundfunk in München: Ivo Batic (Miroslav Nemec, l.) und sein Kollege Franz Leitmayr (Udo Wachveitl) 2006 bei Dreharbeiten zur Tatort-Reihe. (Foto: lok)

Für das Münchner Tatort-Duo Miroslav Nemec und Udo Wachveitl alias Ivo Batic und Franz Leitmayr brechen keine leichten Zeiten an. Erst müssen sie sich mit dem jüngsten Ermittlerteam aller Zeiten aus Erfurt messen lassen, auch in Dortmund werden jetzt für den Sonnatgabend in der ARD Fingerabdrücke genommen. Dann schickt der NDR auch noch Til Schweiger und Wotan Wilke Möhring ab 2013 auf Verbrecherjagd durch den Norden. Und nun kündigt sich zu alledem Konkurrenz im eigenen Bundesland an.

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Der Bayerische Rundfunk plant einen neuen Ableger der Krimireihe in Franken. Die erste Folge soll in zwei Jahren zu sehen sein, teilte BR-Intendant Ulrich Wilhelm am Donnerstag in Nürnberg mit. Die Darsteller stünden noch nicht fest. "Der BR steht für ausgeprägte Regionalität und besondere Heimatnähe. Mit dem Franken- Tatort setzen wir einen zusätzlichen Akzent", erklärte Wilhelm.

Der herausragende Erfolg der BR- Tatorte und anderer Krimis "hat uns ermutigt, eine weitere, fränkische Farbe zu etablieren", hieß es weiter. Für die Entwicklung des Stoffes und der Figuren des nordbayerischen Tatorts werde man sich aber Zeit nehmen.

Bisher spielten die Tatort-Folgen aus Bayern immer nur in München. Vor 40 Jahren feierte die Reihe mit Gustl Bayrhammer in der Hauptrolle Premiere. Seit mehr als zwei Jahrzehnten verkörpern nun schon Nemec und Wachtveitl die Ermittler aus der bayerischen Landeshauptstadt. Für ihre außergewöhnliche Teamleistung und Schauspielkunst bekamen sie in diesem Jahr erst den Ehrenpreis des Bayerischen Fernsehpreises verliehen. Auch in der Zuschauergunst schneiden sie gut ab: Mehr als achteinhalb Millionen Menschen schalten den Münchner Tatort regelmäßig ein.

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In der Folge "Der Prügelknabe" trafen Ivo und Franz schon einmal auf einen fränkischen Ermittler, Wolfgang Hackl spielte damals den etwas tölpelhaften Hilfspolizisten. Seitdem fordert die SPD-Landtagsabgeordnete und Rundfunkrätin Inge Aures aus Kulmbach einen eigenen Tatort für Franken. Aures begrüßte nun erwartungsgemäß die Ankündigung des Bayerischen Rundfunks. "Ich bin wirklich begeistert, dass Intendant Wilhelm nun die Weichen für die Produktion des Franken- Tatort gestellt hat. Ich freue mich für Franken", erklärte sie.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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