Streit zwischen CSU und FDP:Balz auf bayerisch

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In sieben Wochen wollen sie miteinander koalieren, doch noch streiten sie - nun greift Generalsekretär Dobrindt den künftigen Partner FDP scharf an.

CSU und FDP haben ihren Streit mit neuen Äußerungen weiter angeheizt. Die Christsozialen zweifeln nun die Wirtschaftskompetenz der Liberalen an. "Die FDP ist lange genug im Windschatten der Union gesegelt", stichelt CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt in der Welt am Sonntag. Jetzt müsse diese auch mal liefern. "Wo ist denn das Wirtschaftskonzept der FDP und welche Köpfe stehen dafür?", fragte er.

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt: "Wo ist das Wirtschaftskonzept?" (Foto: Foto: dpa)

Bisher sehe man bei der FDP nur eine Flattax und keine profilierten Persönlichkeiten. Die Union sei mit Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und "einem klaren Konzept für einen neuen Aufschwung weitaus besser aufgestellt", sagte Dobrindt.

Der CSU-Politiker forderte die FDP außerdem dazu auf, eine "formelle Koalitionsaussage" zugunsten der Union zu treffen. "Die FDP kann sich nicht länger ihre Hintertürchen offen halten", betonte er.

Zuvor hatte CSU-Chef Horst Seehofer der Welt am Sonntag gesagt, er traue FDP-Chef Guido Westerwelle in der Koalitionsfrage nicht über den Weg. Im Spiegel erklärte er: "Es kann nicht sein, dass die FDP je nach Umfragelage nach links oder rechts neigt." Er verlangte einen offiziellen Beschluss, in dem die FDP eine Ampelkoalition ausschließt. Die FDP will ihre endgültige Koalitionsaussage erst bei einem Parteitag am 20. September treffen.

Die Liberalen wehren sich gegen die Attacken. FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sagte der Welt am Sonntag: "Ob die CSU wie einst mit Edmund Stoiber die Ostdeutschen beschimpft oder jetzt die FDP: So was schadet ihr selbst und Schwarz-Gelb." Auch die seit Wochen in der bayerischen Staatsregierung schwelenden Auseinandersetzungen zwischen CSU und FDP gehen weiter.

Die an jahrzehntelange Alleinherrschaft gewöhnte CSU sei noch nicht in der Koalition angekommen, sagte FDP-Wirtschaftsminister Martin Zeil dem Spiegel. Er fügte hinzu: "Ein Hühnerhof, vor dem der Fuchs lauert, ist im Vergleich zu Teilen der CSU eine geordnete Veranstaltung."

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