Frankfurt am Main:Gen-Untersuchungen: nur wenige Mischlinge von Wolf und Hund

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wölfe und Hunde haben weitaus seltener gemeinsamen Nachwuchs, als mitunter behauptet wird. Das geht aus der genetischen Untersuchung von Proben hervor, mit denen sich die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung im Rahmen des Wolfsmonitoring befasst. "Hybridisierung ist ein seltenes Ereignis", sagte Carsten Nowak, der Leiter des Genetischen Referenzzentrums, am Dienstag in Frankfurt. Als "Nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf" untersuchen die Senckenberg-Wissenschaftler seit 2010 jährlich hunderte Wolfsproben mit genetischen Methoden und haben nach Angaben Nowaks mittlerweile mehr als 10 000 Analysen durchgeführt.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wölfe und Hunde haben weitaus seltener gemeinsamen Nachwuchs, als mitunter behauptet wird. Das geht aus der genetischen Untersuchung von Proben hervor, mit denen sich die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung im Rahmen des Wolfsmonitoring befasst. „Hybridisierung ist ein seltenes Ereignis“, sagte Carsten Nowak, der Leiter des Genetischen Referenzzentrums, am Dienstag in Frankfurt. Als „Nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf“ untersuchen die Senckenberg-Wissenschaftler seit 2010 jährlich hunderte Wolfsproben mit genetischen Methoden und haben nach Angaben Nowaks mittlerweile mehr als 10 000 Analysen durchgeführt.

Dank des „genetischen Fingerabdrucks“, der aus Kot, Haaren und Speichelspuren an gerissenen Tieren genommen werden konnte, wurden bisher 1154 genetische Profile von in Deutschland lebenden Wölfen erfasst. Nach den aktuellen Zahlen für die Jahre 2017/2018 gibt es nach Angaben der Wissenschaftler in Deutschland 107 Wolfsterritorien und 73 Rudel. Aus der Datenanalyse gehe hervor, dass die Hybridisierungsrate, also die Zahl der nachgewiesenen Mischlinge von Wölfen und Hunden, unterhalb von einem Prozent liege. „Wölfe sind tatsächlich Wölfe“, sagte Nowak.

Die Untersuchungsergebnisse ermöglichen Rückschlüsse auf die Herkunft der Tiere und liefern Informationen zur Verwandtschaft, zu den Verursachern von Nutztierrissen und Rudelanzahl. Der Nachweis von „reinen“ Wölfen ist unter anderem dann wichtig, wenn es um den Umgang mit Tieren geht, die etwa Schafe oder andere Nutztiere gerissen haben. „Wölfe sind streng geschützt, Hybriden nicht“, sagte Senckenberg-Generaldirektor Volker Mosbrugger.

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