Drei Milliarden. Diese Zahl erschütterte vor einigen Monaten Wissenschaftler und Öffentlichkeit in den USA. Forscher der Cornell University hatten die oft als abstrakt wahrgenommenen Schlagwörter vom Biodiversitätsverlust und Artensterben erstmals mit konkreten Zahlen aus Langzeituntersuchungen einer beliebten Tiergruppe illustriert: der Vögel. Ihren Berechnungen zufolge leben in den USA und Kanada heute drei Milliarden Vögel weniger als vor 50 Jahren. Das entspricht dem Verlust von fast einem Drittel aller Vögel. "Ein erschütternder Schwund, der darauf hindeutet, dass sich die Struktur des gesamten nordamerikanischen Ökosystems selbst auflöst", schrieben Peter Marra und John W. Fitzpatrick, zwei der führenden Biologen der USA, in einem Leitartikel der New York Times. Wie das Insektensterben sei der Vogelschwund Zeichen einer globalen Ökologiekrise. "Die Vogelkrise ist eine Krise für uns alle", warnten die Forscher.
Umwelt:14 Millionen Vögel weniger
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Profitiert von mehr Grünflächen in den Städten: Das Rotkehlchen.
(Foto: Hanns-Peter Lochmann/dpa)Ein neuer Bericht zeigt massiven Vogelschwund auch in Deutschland. Während es in Städten leicht aufwärtsgeht, leiden die Tiere unter der industrialisierten Landwirtschaft.
Von Thomas Krumenacker
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