Potsdam:Naturschützer befürchten keine größere Gefahr für Wölfe

Ein Wolf schaut in einem Wildpark hinter einem Baum hervor. (Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archiv)

Der Naturschutzbund Brandenburg (Nabu) befürchtet mit dem neuen Bundesgesetz zum leichteren Abschuss von Wölfen keine größere Gefährdung für einheimische Wölfe....

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Potsdam (dpa/bb) - Der Naturschutzbund Brandenburg (Nabu) befürchtet mit dem neuen Bundesgesetz zum leichteren Abschuss von Wölfen keine größere Gefährdung für einheimische Wölfe. „Nichtsdestotrotz bleibt der Wolf eine streng geschützte Art“, sagte Landesgeschäftsführerin Christine Schröder am Freitag. Sie begrüßte, dass vor einem Abschuss weiter jeder Einzelfall geprüft werden muss. Schröder sieht in dem Gesetz eine Klarstellung und eine Unterstützung dessen, was in der Brandenburger Wolfsverordnung bereits umgesetzt wird.

Auch Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) merkte an, dass die neuen Regelungen die Brandenburgische Wolfsverordnung in weiten Teilen stützen. Mit der Verordnung sei bereits 2018 die notwendige Grundlage entwickelt worden, „um problematische Wölfe im Bedarfsfall auch entnehmen zu können“, hieß es in einer Stellungnahme am Freitag. Wolfstötungen gebe es aber nur, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft seien, betonte Vogel. Nun werde geprüft, ob die Verordnung angepasst werden müsse. Dies hatten zuvor mehrere Medien berichtet.

Der Bundestag hatte am Donnerstag ein Gesetz beschlossen, das Schafe und andere Nutztiere vor dem Wolf schützen soll. Demnach dürfen die Tiere nun auch geschossen werden, wenn unklar ist, welcher Wolf genau eine Herde angegriffen hat. Es dürfen so lange Wölfe in der Gegend geschossen werden, bis es keine Attacken mehr gibt - auch wenn dafür ein ganzes Rudel getötet wird. In Brandenburg gab es im vergangenen Jahr 163 Wolfsattacken. Derzeit leben nach Angaben des Bundesamts für Naturschutz (BfN) 41 Wolfsrudel in Brandenburg.

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