Ressourcenschonung:Kreislaufwirtschaft: NRW will mit Flandern zusammenarbeiten

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Hendrik Wüst bei einem Pressestatement. (Foto: Christoph Reichwein/dpa)

Wie kann man Abfall vermeiden? Wie können Produkte langlebig und reparierbar sein? Zu zentralen Fragen der Kreislaufwirtschaft wollen Nordrhein-Westfalen und Flandern künftig zusammenarbeiten. Was kann NRW vom „Recycling-Europameister“ lernen?

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Wuppertal (dpa/lnw) - Wiederverwerten statt Wegwerfen: In Sachen Kreislaufwirtschaft wollen Nordrhein-Westfalen und die belgische Region Flandern künftig zusammenarbeiten. Eine entsprechende Absichtserklärung haben am Donnerstag in Wuppertal Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und der flämische Ministerpräsident Jan Jambon unterzeichnet. Geplant ist unter anderem ein Austausch über Pilotprojekte, eine wissenschaftliche Zusammenarbeit und die Entwicklung gemeinsamer Initiativen, wie die Staatskanzlei mitteilte. Weitere Regionen und Länder sollen in einem weiteren Schritt in die Zusammenarbeit einbezogen werden. Jambon bezeichnete die Niederlande als „naheliegenden Partner für eine nächste Phase“.

Als Kreislaufwirtschaft wird ein Wirtschaften verstanden, in dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, wiederverwendet, repariert und aufgearbeitet werden. Abfälle sollen damit auf ein Minimum reduziert werden. Demgegenüber werden in der sogenannten linearen Wirtschaft der Umwelt Ressourcen entnommen, zu Produkten weiterverarbeitet und später als Emissionen in Boden, Luft und Wasser entsorgt. Die Bundesregierung erarbeitet derzeit eine „Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie“. Sie soll Ziele und Maßnahmen zum zirkulären Wirtschaften und zur Ressourcenschonung zusammenführen.

Die Unterzeichnung bildete den Auftakt zum ganztägigen Kongress „Circular Valley Forum“, bei dem sich mehr als 800 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über Kreislaufwirtschaft austauschten. Veranstalter ist die gemeinnützige, staatlich unterstützte Circular Valley Stiftung.

„Immer noch fällt viel zu viel Abfall an, noch immer gehen viele wertvolle Ressourcen verloren“, sagte Wüst. Kreislaufwirtschaft biete immense Chancen auf dem Weg zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft. Ein gut funktionierendes System der Kreislaufwirtschaft sei ein essenzieller Baustein für die Weiterentwicklung der Industriestandorte in Nordrhein-Westfalen und Flandern. „Es trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu erhöhen und die Klimaziele zu erreichen“, sagte der Ministerpräsident weiter.

Kreislaufwirtschaft sei nicht länger ein Modewort, sagte der flämische Ministerpräsident Jambon. „Sie ist ein grundlegender Bestandteil des europäischen grünen Deals und ein entscheidender Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität auf dem europäischen Kontinent bis 2050.“ Er betonte die großen Erfahrungen der Region Flandern: „Wir dürfen uns zu Recht als Europameister im Recycling bezeichnen. Rund 70 Prozent der gesamten Abfälle werden heute recycelt“, sagte er in Wuppertal.

© dpa-infocom, dpa:231116-99-968622/3

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