Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Geröll. Es sind primitive Werkzeuge, die Archäologen schon vor vielen Jahren in den Schlamm- und Löss-Sedimenten der Theiß entdeckt haben, eines Nebenflusses der Donau. Den Steinen, die 14 Meter unter der Oberfläche zum Vorschein kamen, hatten offenbar Menschen mit gezielten Abschlägen scharfe Kanten beigefügt, um damit Tiere zu zerlegen und zu häuten. Doch so unscheinbar diese Steine aussehen, so spektakulär ist ihre naturwissenschaftliche Datierung, von der nun ein Forscherteam um Roman Garba von der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag im Fachmagazin Nature berichtet. 1,4 Millionen Jahre sind die Werkzeuge demnach alt, die Werkzeuge zeugten damit von der "frühesten sicher datierten Homininen-Präsenz in Europa", schreiben die Autoren. Dieses Ergebnis habe sie überrascht, sagt Garba: "Wir hatten ein Alter von etwa einer Million Jahre erwartet."
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Die ältesten jemals in Europa gefundenen Steinwerkzeuge sind Forschern zufolge 1,4 Millionen Jahre alt und stammen aus der heutigen Ukraine. Offenbar kamen die ersten Menschen auf anderem Weg auf den Kontinent als gedacht.
Von Hubert Filser
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