Tiere:Buckelwal treibt sich in der Ostsee herum

Ein Buckelwal in der Flensburger Förde. (Foto: Jan Philip Leon/Jan Philip Leon/dpa)

Erst die Flensburger, dann die Kieler Förde: Ein Buckelwal hat sich zuletzt in der Ostsee aufgehalten. Findet der Meeressäuger wieder in die Nordsee?

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Kiel/Flensburg (dpa) - Seit Anfang April erregt ein Buckelwal Aufsehen an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. „Wo er genug Nahrung findet, da bleibt er erstmal“, sagte die Leiterin der Landesstelle Ostseeschutz des Naturschutzbundes (Nabu), Dagmar Struß, der Deutschen Presse-Agentur zu Sichtungen des Tieres in der Flensburger und der Kieler Förde. In der Spitze könnten ausgewachsene Buckelwale täglich bis zu 1000 Kilogramm Fisch verzehren.

Doch warum gelangte der Buckelwal in die Ostsee? „Der Klimawandel allein ist es nicht“, sagte Struß. „Wir haben immer wieder Wale in der Ostsee gehabt.“ Denkbar sei, dass der geschätzt etwa zwölf Meter lange Wal bei der Verfolgung eines Heringsschwarms in die Ostsee gelangte. „Das scheint mir eine plausible Erklärung zu sein.“ Ähnliches habe es bei Finnwalen bereits gegeben.

Die Gewässer der Ostsee sind aber kein idealer Ort für Buckelwale. Nach Angaben des Nabu stresse die laute und schadstoffbelastete Ostsee die Meeressäuger. Zudem seien die Fördegewässer zu flach für die Tiere, sagte Struß. Eine weitere Gefahr stellten die Fischernetze in dem stark wirtschaftlich genutzten Binnenmeer dar. Die kräftigen Tiere könnten diese einfach mitschleppen. Nach Einschätzung von Struß besteht aber die Chance, dass der Buckelwal die Ostsee von selbst wieder in Richtung Nordsee verlässt: „Es gibt Tiere, die auch wieder rausgeschwommen sind.“

© dpa-infocom, dpa:240413-99-658724/2

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