Zoologie:Ziemlich verrückte Fische

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Der Große Fetzenfisch sieht aus, wie er heißt, und ist deshalb gut getarnt. (Foto: imago stock&people/imago/Bluegreen Pictures)

Sie sind die langsamsten Raubtiere der Welt und sie schwimmen miserabel. Seepferdchen sind seltsame Wesen und zugleich von bizarrer Schönheit.

Von Katrin Blawat

Alfred Brehm war sich seiner Sache sehr sicher: "Ich halte sie für langweilige und geistlose Geschöpfe." So urteilte der große Zoologe über Seepferdchen. Geistlos - na gut. Wobei auch Fische zu höheren kognitiven Leistungen fähig sind, als man sich das im 19. Jahrhundert vorstellen konnte. Aber langweilig? Herr Brehm, das nehmen Sie bitte zurück. Befasst man sich näher mit diesen Tieren, kann nur die gegenteilige Erkenntnis folgen: Seepferdchen sind die wohl verrücktesten Fische der Welt. Lebensweise und Körperbau dieser Fische wirken, als hätte die Natur alles auf einmal ausgepackt, was sie sich bei anderen Lebewesen verkniffen hat. Der Autor Till Hein zitiert in seinem Buch über die "Crazy Horses" (Mare-Verlag) den Meeresbiologen Jorge Gomezjurado: "Als Gott das Seepferdchen erschuf, war er wahrscheinlich besoffen." Etwas vornehmer drückt es der Konstanzer Evolutionsforscher Axel Meyer aus, der das Seepferdchen-Genom mit entziffert hat. Er spricht von einer "Spielwiese für die Evolution".

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