Potsdam:Verbände steigen aus Wolfsmanagement aus: Kritik

Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel (Bündnis 90/Die Grünen). (Foto: Harald Tittel/dpa/Archivbild)

Mehrere Verbände im Forum Natur sind aus den Gremien des Brandenburgischen Wolfsmanagements ausgestiegen. Man könne die realitätsferne Wolfspolitik des Landes...

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Potsdam (dpa/bb) - Mehrere Verbände im Forum Natur sind aus den Gremien des Brandenburgischen Wolfsmanagements ausgestiegen. Man könne die realitätsferne Wolfspolitik des Landes zur Ausbreitung der Bestände nicht mehr verantworten, betonte Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes, am Donnerstag in einer Mitteilung des Forums Natur.

Ursprünglich sei es darum gegangen, grundlegende Fragen zur Wolfspolitik zwischen Verwaltung und betroffenen Verbänden abzustimmen, hieß es. Jetzt sei es eine reine Alibiveranstaltung. Zu der Sitzung vergangene Woche sei mit der Einladung eine bereits von Agrar- und Umweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/Grüne) unterschriebene Richtlinie zur Prävention vorgelegt worden. Da musste nur noch das Datum eingetragen werden, kritisierte Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes.

Brandenburg ist das Bundesland mit den meisten Wolfsrudeln in Deutschland - die jüngste Zahl von 41 Rudeln stammt von Dezember 2019.

Minister Vogel sagte: „Wir wollen den Dialog fortsetzen und gemeinsam tragfähige rechtssichere Lösungen für den Herdenschutz finden.“ Die Verbände hätten immer betont, dass auch der Unterhalt der Herdenschutzmaßnahmen finanziert werden müsse. Nicht nur die Anschaffung von Zäunen und Hunden sollte gefördert werden, sondern auch das Futter für die Hunde. Durch eine Richtlinie gebe es nun dafür die Möglichkeit durch Bund und Land. Diese Richtlinie sei in der letzten Sitzung vorgestellt worden.

Er bedaure ausdrücklich den Rückzug der Vertreter aus den Gremien des Wolfsmanagements, betonte Ingo Senftleben, agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Die Rückkehr des Wolfes stelle gerade Landwirte und insbesondere Weidetierhalter vor große Herausforderungen. Das Ministerium dürfe nicht leichtfertig auf ihre Expertise verzichten.

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