Natur - Erfurt:Trockenheit: Guter Versuch mit nicht-einheimischen Bäumen

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Erfurt (dpa/th) – Die Landesforstgesellschaft hat erste Erfahrungen mit der Zucht von bislang nicht-einheimischen Bäumen gesammelt. Im Rahmen eines 2012 gestarteten Pilotprojektes hätten die Förster bereits wichtige Informationen gesammelt, sagte der Sprecher des Landesforsts, Horst Sproßmann, der Deutschen Presse-Agentur. Unter anderem habe sich dabei gezeigt, dass die Bäume zwar offenkundig relativ gut mit dem heißen und trockenen Wetter der vergangenen Sommer zurecht kämen.

Dass es aber in Thüringen selbst im Frühjahr und Herbst aber teilweise sehr frostig werde, habe den Bäumen zu schaffen gemacht. "Da haben wir gewisse Ausfälle gehabt", sagte Sproßmann. Nicht jede dieser Baumarbeiten vertrage offenbar Früh- und Spätfröste gut. Alles in allem sei der Anbauversuch aber bislang "erfolgreich gestartet".

Nun gelte es, die weitere Entwicklung der Bäume abzuwarten, fügte Sproßmann hinzu. Auch wenn acht Jahre im Leben eines Menschen schon eine beträchtliche Zeit seien, sei diese Zeitspanne in der Forstwirtschaft recht kurz. Es werde insgesamt 20 bis 30 Jahre dauern, bis sich sagen lasse, ob die nicht-einheimischen Bäume in Thüringen großflächig eine Zukunft hätten.

Der Forst hat auf einer etwa zwei Hektar großen Versuchsfläche in Mittelthüringen vor etwa acht Jahren unter anderem Libanonzedern, Orientbuchen, türkische Tannen und amerikanische Hemlocktannen angepflanzt. Als Vergleichsbauart wurden zudem heimische Eichen angepflanzt. Damit hatten die Förster schon damals auf Prognosen reagiert, nach denen die Sommer auch in Thüringen in Zukunft wesentlich heißer und trockener werden sollen als in den vergangenen Jahrzehnten. Diese Witterung macht besonders den Fichten zu schaffen, die in weiten Teilen der Wäldern des Freistaats zu finden sind. Mit Hilfe des Pilotprojekts soll geprüft werden, welche derzeit nicht-heimischen Baumarten in Thüringen angesichts dieser Klimaprognosen im Freistaat möglicherweise aufgeforstet werden können.

Sproßmann sagte, neben den Versuchsbäumen habe das Projekt bislang auch gezeigt, dass sich auch die heimische Eiche "ziemlich wacker geschlagen hat". Weil die Versuchsfläche eingezäunt ist, gebe es an den Bäumen keine Probleme mit Verbissschäden durch Wildtiere. Auch der Borkenkäfer habe den Bäumen auf der Fläche jedenfalls bislang nichts anhaben können.

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