Geschichte Europas:Die Pest war nicht so tödlich wie gedacht

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Florenz wird 1348 von der Pest heimgesucht. Das soll dieser Kupferstich zeigen, der erst in einem späteren Jahrhundert entstand. (Foto: Kunsthistorisches Institut in Florenz/Max-Planck-Gesellschaft)

Rund ein Drittel der Bevölkerung starb im Mittelalter an der Pest, heißt es häufig. Mit einer raffinierten Untersuchungsmethode haben Wissenschaftler nun herausgefunden: Das stimmt wohl so nicht.

Von Jakob Wetzel

Wie tödlich war die Pest im Mittelalter? Wie viele Menschen einer Krankheit zum Opfer fallen, ist selbst in der Gegenwart nicht immer einfach zu klären. Viel schwieriger noch ist es bei Seuchen in der Geschichte. Eingeschleppt aus Asien, hat der Schwarze Tod in Europa vom Jahr 1347 an Millionen Menschen dahingerafft; doch wie viele es im Einzelnen waren, lässt sich allenfalls schätzen. Rund ein Drittel der Bevölkerung sei gestorben, heißt es häufig in der Mittelalterforschung. Je nach Landstrich habe es zwischen einem Zehntel und zwei Dritteln der Menschen getroffen. Einzelne Historiker schreiben gar, die Pest habe den ganzen Kontinent zur Hälfte entvölkert oder gar noch übler gewütet. Doch ganz so schlimm war es wohl auch wieder nicht - das legt zumindest eine Studie nahe, die nun in der Zeitschrift Nature Ecology & Evolution erschienen ist.

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