Letzte Generation:Grünen-Chef zweifelt am Sinn von Protestaktionen

Omid Nouripour, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

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Berlin (dpa) - Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hält die Aktionen der Klimaschutzgruppe Letzte Generation für wenig zielführend. Sie führten zu einer Ablenkung von Klimaschutzdebatten, die dringend notwendig seien. „Und deshalb ist es nicht besonders hilfreich, für unsere Arbeit sicher nicht“, sagte der Parteichef am Montag in Berlin.

„Ich verstehe die Verzweiflung der Leute“, betonte Nouripour mit Blick auf die Forderungen der Letzten Generation nach einem entschiedeneren Klimaschutz. Er stellte aber in Frage, dass die genutzten Protestmethoden zu mehr Akzeptanz dafür führten. Menschenleben dürften nicht gefährdet werden, sagte Nouripour. „Da ist mehr als eine rote Linie. Das darf nie passieren.“

Mehrere Straßenblockaden der Letzten Generation führten zum Wochenstart zu Staus und Behinderungen auf Berlins Straßen. Die Polizei sprach am Vormittag von mehr als 30 Aktionen im Stadtgebiet, an denen Klimaaktivisten auf der Straße standen, dort festgeklebt waren oder Transparente hielten. Laut Berliner Feuerwehr gab es in der Stadt „unzählige Behinderungen“ von Rettungsfahrzeugen.

Die Letzte Generation beklagt fehlenden Klimaschutz und verlangt die Einsetzung eines Gesellschaftsrats mit gelosten Mitgliedern. Sie fordert von der Politik einen Plan zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels, mit dem die schlimmsten Folgen der Erderwärmung verhindert werden sollen.

© dpa-infocom, dpa:230424-99-430673/2

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