München:Drei Bayern posthum als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt

München (dpa/lby) - Kreszentia Hummel aus dem mittelfränkischen Arberg ist posthum vom Staat Israel als "Gerechte unter den Völkern" geehrt worden. Mit seiner höchsten Auszeichnung für Nichtjuden ehrt der Staat Israel Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs Juden gerettet haben. Hummel hatte die damals 10-jährige Charlotte Knobloch vor der Deportation bewahrt. Heute ist Knobloch Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Von 2006 bis 2010 war sie auch Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.

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München (dpa/lby) - Kreszentia Hummel aus dem mittelfränkischen Arberg ist posthum vom Staat Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt worden. Mit seiner höchsten Auszeichnung für Nichtjuden ehrt der Staat Israel Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs Juden gerettet haben. Hummel hatte die damals 10-jährige Charlotte Knobloch vor der Deportation bewahrt. Heute ist Knobloch Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Von 2006 bis 2010 war sie auch Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Auch Alois und Maria Elsner wurden am Dienstag in München posthum mit dem Ehrentitel gewürdigt, den die nationale Holocaustgedenkstätte Yad Vashem seit 54 Jahren vergibt. Das Ehepaar Elsner aus Landsberg hatte Zwangsarbeiter im Arbeitslager in Kaufering heimlich mit Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung versorgt. Nach dem Krieg erhielten sie viele Briefe von Menschen, die sich für die lebensrettende Hilfe bedankten.

„Ich weiß von Kreszentia Hummel, dass ihr diese Auszeichnung gar nicht recht wäre“, sagte Knobloch. „Sie brauchte diese Auszeichnung nicht, aber unsere Welt braucht sie.“ Die Welt müsse beizeiten daran erinnert werden, wie zerbrechlich und verletzlich Freiheit und Demokratie seien und wie hauchdünn die Decke der Zivilisation. „Ich verbinde mit diesem Tag den Wunsch, dass es gelingt, die hart erkämpften Erfolge der letzten Jahrzehnte zu bewahren.“ Hummel hatte Knobloch als uneheliche Tochter ausgegeben und ihr bis zum Kriegsende auf dem Hof ihrer Eltern ein Zuhause gegeben.

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