Geschichte - Hamburg:Gedenken zum 100. Geburtstag von Helmut Schmidt

Hamburg (dpa) - Hamburg hat des 100. Geburtstags seines Ehrenbürgers Alt-Kanzler Helmut Schmidt mit einer Mittagsandacht in der Hauptkirche St. Michaelis gedacht. Vor knapp 400 Menschen würdigten die Präsidentin der Bürgerschaft, Carola Veit, der Vorstand der Helmut-und-Loki-Schmidt-Stiftung, Stefan Herms, und Pastor Alexander Röder am Sonntag die Verdienste des Menschen, Politikers und Staatsmannes Schmidt, der im November 2015 kurz vor Vollendung seines 97. Lebensjahrs in seiner Heimatstadt Hamburg gestorben war. Vor der Andacht hatte unter großem Andrang im Rathaus ein Sonderpostamt geöffnet, bei dem Schmidt-Fans Sonderbriefmarken mit dem Konterfei des Alt-Kanzlers und Geburtstagsbriefe mit Sonderstempel vom 23. Dezember erwerben konnten.

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Hamburg (dpa) - Hamburg hat des 100. Geburtstags seines Ehrenbürgers Alt-Kanzler Helmut Schmidt mit einer Mittagsandacht in der Hauptkirche St. Michaelis gedacht. Vor knapp 400 Menschen würdigten die Präsidentin der Bürgerschaft, Carola Veit, der Vorstand der Helmut-und-Loki-Schmidt-Stiftung, Stefan Herms, und Pastor Alexander Röder am Sonntag die Verdienste des Menschen, Politikers und Staatsmannes Schmidt, der im November 2015 kurz vor Vollendung seines 97. Lebensjahrs in seiner Heimatstadt Hamburg gestorben war. Vor der Andacht hatte unter großem Andrang im Rathaus ein Sonderpostamt geöffnet, bei dem Schmidt-Fans Sonderbriefmarken mit dem Konterfei des Alt-Kanzlers und Geburtstagsbriefe mit Sonderstempel vom 23. Dezember erwerben konnten.

Veit nannte Schmidt einen klugen Mann "mit unbestreitbaren Verdiensten und Fähigkeiten, der schnörkellos sagt, wo es lang geht". Die "derart uneingeschränkte Wertschätzung" habe er aber erst nach seiner Kanzlerschaft von 1974 bis 1982 erfahren, was mit den schwierigen Bedingungen jener Zeit wie Wirtschaftskrise, RAF-Terror und Nato-Doppelbeschluss zu tun habe.

Herms bezeichnete Schmidt als "Kanzler, der die Globalisierung verstand und ihre politische Eingehung mit auf den Weg brachte, bevor der Begriff überhaupt in der öffentlichen Debatte aufkam". Anschließend habe er als Mitherausgeber der "Zeit" als "einer der wirkungsmächtigsten Publizisten unseres Landes" gewirkt.

"Auch ein strategisch denkender und rational planender großer Politiker und Staatsmann wie Helmut Schmidt hat Angst gekannt und Momente der Verzweiflung", sagte Michel-Pastor Röder mit Blick auf die Befreiung der nach Mogadischu entführten Lufthansa-Maschine "Landshut" und die Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer Ende der 70er Jahre. In solchen Momenten sei es die Musik von Johann Sebastian Bach gewesen, die für Schmidt "Zwiesprache mit Gott übernommen und ihn getröstet" habe. Ein persönlich ansprechbarer Gott sei Schmidt hingegen "sein Leben lang fremd" geblieben.

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